5 Einträge
12 Bewertungen
72.9% Bewertung
  • Bewertung

    Und Action!

    Nachrichten verkaufen sich am Besten, wenn sie blutig und Angst einflößend sein. Um das ganze noch besser zu unterstreichen, kann man noch Schlagwörter wie "Horror Haus" hinzufügen und an den Grundängsten der Zusehern kratzen. Das dazugehörige Filmmaterial stammt meist von freischaffenden Kameramännern, die ihre Videos dann an die best bietende Nachrichtenstation verkaufen.
    So ein Kameramann ist Louis Bloom. Durch einen Zufall lernte er diese Arbeit kennen und sofort lieben. Mit zuerst einer eher amateurhaften Ausrüstung macht er sich auf, die Straßen von L.A. zu filmen. Damit seine Videos noch besser werden, ist er schon einmal bereit einen Tatort zu verändern, nur um noch reißerische Aufnahmen zu bekommen.

    Jake Gyllenhaal spielt den abgemagerten Soziopathen, dem alles recht ist, nur um die perfekte Aufnahme zu bekommen, so gut, dass man an manchen Stellen fast Angst bekommt.

    Die Musik und der Schnitt geben dem Film noch den Feinschliff, den er benötigt hat um sehenswert zu werden. Persönlich sollte man sich nach dem Film vielleicht fragen, welche Art von Nachrichten man bereit ist zu sehen, im Wissen, wie diese erstellt wurden. Dieses Thema ist in Österreich zum Glück noch nicht stark vertreten, jedoch bei manchen Medienunternehmen im kommen.
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    05.08.2015
    23:35 Uhr
  • Bewertung

    Creepy

    Louis Bloom lebt den amerikanischen Traum - Erfolg durch harte Arbeit. Als Arbeitsloser hat er Metallschrott gesammelt und verkauft, bis er zufällig als Erster an einem Unfallort ankam. Er beobachtet 2 Kameramänner, die anscheindend Filmmaterial für die Nachrichten sammeln und dann an den höchstbietenden Kanal verkaufen. Je blutiger, desto besser. Er kauft sich eine Kamera und hört den Polizeifunk ab um selbst zu filmen. Er geht höhere Risiken ein und arbeitet sich hoch. Skrupel sind ihm fremd...

    Mit Jake Gyllenhaal hat Dan Gilroy einen Glücksgriff getätigt. Der Schauspieler schafft es Bloom so darzustellen, wie man sich einen komplett skrupellosen, manipulativen und von sich selbst eingenommenen Menschen vorstellt. Der Protagonist weckt Ekel und Abscheu im Zuseher ohne gewalttätig zu sein, allein sein Auftreten lässt Gänsehaut aufkommen.
    Umso beklemmender ist deshalb der Film. Man kommt nicht umhin dem Hauptcharakter die Polizei auf den Hals zu wünschen.

    Die Kamerafühhrung ist großartig, auch die Musik wurde feinfühlig ausgewählt und rahmt die Handlung perfekt ein.

    Eine äußerst verstörende Produktion, die vor allem durch ihren Hauptdarsteller überzeugt.

    Abseits des Films fragt man sich aber, ob das so überhaupt passieren kann und darf. Was ist mit Anzeigen wegen unterlassener Hilfeleistung oder Zerstörung eines Tatortes? Amerika ist anscheindend anders...
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    05.08.2015
    23:16 Uhr
  • Bewertung

    Nightcrawler

    Das Motto dieses Films entspricht wohl dem Amerikanischen Traum. Jedoch geht es für unsere Hauptdarsteller hier nicht vom Tellerwäscher zum Millionär, sondern vom Strassendieb zum skrupellosen Video Film Agenten. Jake Gyllenhall geht in seiner Rolle auf und verkörpert sie wirklich genial. Man nimmt ihm jede Sekunde ab. Die Story ist interessant ohne zu langweilen. Man entdeckt erst mit der Zeit, wie er wirklich drauf ist. Der Film ist auf jeden Fall recht spannend, jedoch fehlt mir persönlich ein recht entscheidendes Detail. *spoileranfang* Gibt es keine Konsequenz? Kommt er mit allem einfach so durch? Scheint so. Und er ist auch noch erfolgreich damit, und das ist für mich ganz klar ein Minuspunkt.*spoilerende*
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    09.02.2015
    19:38 Uhr
  • Bewertung

    der nachrichtenproduzent

    22 sekunden lokalpolitik in einer halbstündigen nachrichtensendung, aufgeteilt auf strafverfolgung, haushalt, bildung und verkehr – und 14mal so viel über lokale verbrechen, das thema der meisten aufmacher:

    "drastisch" sollen die bilder sein, die freelancer louis bloom an den nachrichtensender KWLA liefert, "wie eine schreiende frau, die mit durchschnittener kehle die straße runterläuft", und vorzugsweise mit weißen, wohlhabenden opfern und tätern aus der unterschicht oder einer ethnischen minderheit. das bringt quote, rettet den hals der nachrichtenchefin und illustriert wunderbar die theorie vom übergreifen der innerstädtischen kriminalität auf die vororte – fakten sind dabei irrelevant, angst verkauft besser.

    und louis bloom hat in der tat nicht nur ein "gutes auge" für den täglichen horror – für die bildkomposition positioniert er schon mal ein schwer verletztes unfallopfer auf der straße neu – wieder einmal "schneller als die cops", trifft er mit seinem farbigen assistenten am tatort eines mörderischen raubüberfalls ein, noch bevor die täter das haus verlassen haben. aber anstatt diese der polizei auszuliefern, inszeniert er seinen eigenen showdown für die kamera...

    wieder einmal ein network- und gesellschaftskritischer filmbeitrag, von denen es mehr geben sollte – leider beginnt ab hier der film zu kippen: die kritik am system wird zur individuellen schuld eines durchgeknallten psychopathen, der für seine karriereziele und persönlichen triebe über leichen geht – und die aussage des films bis zur harmlosigkeit verwässert.
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    01.02.2015
    20:46 Uhr
  • Bewertung

    If it bleeds, it leads

    Der arbeitslose Louis Bloom (Jake Gyllenhaal) hält sich in Los Angeles mit dem Verscherbeln von gestohlenen Kanaldeckeln und Buntmetall über Wasser. Als der eifrige Fan von Motivationsvideos einem Freelancer-Videojournalisten begegnet, der fürs Lokalfernsehen zu Tatorten und Unfallschauplätzen eilt, hat er seine neue Profession gefunden. Schnell lernt er (u. a. von Bill Paxton und Rene Russo) die Spielregeln des Geschäfts und tut bald alles, um seinen Profit zu maximieren.

    Eine etwas platte Satire mit schwarzem Humor, die mit einem getriebenen, ausgemergelten Hauptdarsteller und dessen unbedingten Glauben an den amerikanischen Traum punktet. Zu bemängeln ist die Eindimensionalität, und im Grunde läuft der Film genau so ab, wie man sich das denken würde. Sehenswert, aber nicht wirklich memorabel.
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    08.01.2015
    19:57 Uhr