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83% Bewertung
  • Bewertung

    Zum guten Tropfen ein Geldkasten

    Intelligenter Krimi, der drei völlig unterschiedliche Handlungsstränge geschickt erst neben einander herlaufen lässt, bis sie sich dann treffen. Diverse verwandtschaftliche Beziehungen spielen hier auch noch eine Rolle.
    Bob der Barkeeper (Tom Hardy) hat einen gefährlichen Arbeitsplatz. Sein Kollege und Cousin Marv (James Gandolfini) war der frühere Besitzer der Bar, die jetzt der Tschetschenen Mafia gehört. Hier werden Gelder aus dunklen Geschäften gewaschen. Ganz nett ist die Doppelbedeutung dieser Lokalitäten: man lässt sein Geld da fallen bzw. gibt es ab und es gibt dort auch was zu trinken (einen guten Tropfen). Als Marv seine eigene Bar überfällt, will die Mafia ihr Geld zurück. Bob gerät da in etwas Unvorhergesehenes hinein. Außer der Gefahrenzulage findet er noch einen kleinen Hund Rocco in einer Mülltonne und eine nette Nachbarin Nadia (Noomi Rapace).
    Die Spannung schaukelt sich langsam steil nach oben. Ach ein Kommissar taucht auf. Ungewöhnlich freundlich und intelligent.
    Zwischen allen Ebenen agiert Eric (Matthias Schoenaerz), Nadias Ex-Freund, der Bob und seine neue Freundin erpresst.
    Alle treffen sich in der Bar und da steht plötzlich die Unterwelt im Raum, die Tierliebe und die Zuneigung zweier Liebender und das alles geschieht auf dem Arbeitsfeld von Tom. Die Pistolen sitzen locker, einzelne Morde am Rande beseitigen unliebsame Mitwisser. Es gibt Gute und Böse auf beiden Seiten der Theke. Nur dem kleinen Rocco geht es gut. Und da hat das Drehbuch für Regisseur Michael Roskam ein angenehmes Ende gefunden. Das Ende ist der Anfang einer großen Freundschaft und beginnt damit, dass Tom sich verabschieden will, worauf Nadia sagt ‘Ich hol noch schnell meine Jacke.‘
    Trotz wenig Emotionen wird der Zuschauer mitgerissen. Die Spannung entwickelt sich linear durch die Parallelität der Handlungen, Hundeliebhaber rufen ständig ‘Ist er nicht süß!‘ und Genießer eines coolen Happy End nicken verständliche Zustimmung zum guten Tropfen.
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    11.10.2020
    18:29 Uhr
  • Bewertung

    Neo-Noire Crime-Thriller

    Tom Hardy gerät zwischen die Fronten!

    Der Film baut sich langsam auf wobei er kontinuierlich spannend bleibt um am Ende noch einmal aufzudrehen.
    Hierbei verzichtet er auf Action und beschäftigt sich vor allem mit seinen Charakteren und der Welt in der sie leben müssen.

    Dabei steckt hintern den handelnden Personen mehr als Anfangs zugegeben wird.

    Technisch gesehen ist der Film absolut herrlicht. Michaël R. Roskam und sein Team haben große arbeitet geleistet. Allerdings sieht man nichts dass man nicht schon mal in dem Genre gesehen hat. Auch wenn alles auf hohem Niveau ist und die Geschichte durchaus originell ist so macht der Film letztendlich doch nichts Neues.

    Für Fans des Genres absolut zu empfehlen und auch wer generell nach nem spannenden Film sucht wird hier gut bedient.
    21.05.2015
    21:07 Uhr
  • Bewertung

    animal rescue

    der plot klingt nach "crooks in the hood": in einem fiktiven brooklyn regiert der tschetschenische mob, und jeder muss aufpassen, wie er sich durchlaviert. marv's corner gehört zu einem netzwerk an bars, die als "drop" missbraucht werden, als unverdächtiges zwischendepot für illegale einkünfte aus wetten und drogengeschäften – und die eines tages ausgeraubt wird. zwar nicht an einem "drop"-tag, aber immerhin: die 5000 dollar beute will chovka wiederhaben, und koste es das leben der barleute.

    aber "the drop" ist genau genommen auch eine abfalltonne vor nadias haus, in der marvs cousin bob (thomas hardy) zufällig einen verletzten pitbullwelpen findet: ein gefährlicher hund, glaubt bob. kommt immer auf die menschen an, berichtigt nadia, die ihn bald in die kunst der hundehaltung einweiht und in die dunklen seiten ihres lebens. und so verschränken sich beide handlungsstränge auf unerwartete weise...

    nach seiner kurzgeschichte "animal rescue" baut krimiautor dennis lehane ein drehbuch voller wendungen und fallen (für die zuschauer wie für die protagonisten), und michael roskam liefert einen spannenden thriller mit einem überzeugenden cast ab:
    james gandolfini, ohnmächtig und furchterregend zugleich, in seiner letzten filmrolle als cousin marv, noomi rapace als russische immigrantin nadia, matthias schoenaerts als ihr böser, dummer ex – und herausragend thomas hardy, der nach seiner tour de force als "locke" wieder ein schaustück an zurückhaltenden, aber umso eindrücklicheren emotionen abliefert: da sitzt jedes blinzeln, da spielt jedes augenzucken eine hauptrolle. wehe dem, der zu weit geht...

    last but not least – "animal rescue" – bobs entzückender pitbullwelpe rocco. wer hier wen rettet, sei allerdings dahingestellt.
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    11.01.2015
    11:55 Uhr