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18 Bewertungen
77.8% Bewertung
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    Bond für Arme

    Der Versuch einer Persiflage auf James Bonds Abenteuer. Dabei ist die Handlung vom 007 Plot so weit entfernt wie der unglaubliche Tod des Hauptdarstellers Collin Firth vom Ewigen Leben von 007.
    Man kann sich zu einem Ratespielchen animieren lassen, wer die meisten Anleihen zuerst entdeckt. Da findet man dann schießende Regenschirme nur ohne Q, dafür aber Posen und Utensilien.
    Colin Firth als Galahead überrascht mit flotten Stunts. Dagegen gibt sich Samuel L. Jackson als Valentine eher als Witzfigur denn als Oberbösewicht. Passt auch ins Bild. Die Ausbildung der Kingsmen nimmt breiten Raum ein und ist recht unterhaltsam. Michael Caine (als ‘King Arthur‘) ist eifrig bemüht ernst dreinzublicken, wirkt aber etwas verloren. Ganz amüsant sind auch die Schlagzeilen aus der ‘SUN‘: ‘To Pee or not To Pee‘. Es reicht nicht ganz an John Le Caré heran, auch wenn der Scheider aus London kommt. Mittendrin sinkt die Spannung etwas ab, die Gags werden lauer und die Handlung vor allem gegen Ende unübersichtlicher. Sie zerfasert zwischen dem familiären Hintergrund von Galahads Nachfolger Eggsy (Taron Egerton) und der Rettung der Welt. Beim Ende im Gefängnis mit der Prinzessin sind wir wieder bei James und werden beim Abspann mit ‘Pomp and Circumstances‘ von Edward Elgar entlassen. Viel Schatten und ein bisschen Licht. Darf man halt nicht so eng sehen.
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    13.01.2017
    09:11 Uhr
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    Die Ritter der Tafelrunde

    Eggsys Vater stirbt als er noch ein Kind ist, seine Mutter kommt nicht über den Tod hinweg und lässt sich mit fadenscheinigen Typen ein, was Eggsy stark beeinflusst. Als er in einer Zwickmühle ist, ruft er die Nummer an, die in dem Medallion eingraviert ist, das er vom Arbeitskollegen seines Vaters bekommen hat. Der Mann, der ihm zu Hilfe kommt, bewahrt ihn nicht nur vor dem Gefängnis, er zeigt ihm ebenso seinen "Arbeitsplatz", denn er ist Mitglied der Kingsman...

    Mit Kingsman schafft es Matthew Vaughn einen neuen Bond zu kreieren. Actionlastig, humorvoll und mit genialer Besetzung ist ihm ein großartiger Actionfilm gelungen, der das richtige Maß an Spannung aufbaut und damit den Zuseher fesseln kann.

    Auch mit dem Cast traf man ins Schwarze: der junge Taron Egerton mimt Eggsy, den Protagonisten, und bringt Schwung in die Tafelrunde. Michael Caine und Colin Firth zeigen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören und Mark Strong gewinnt mit Charisma.

    Kingsman ist ein gelungener Actionfilm, der neben der richtigen Besetzung eine imposante Kameraführung und hervorragenden Schnitt aufweist. Auch der Soundtrack ist mit Bravour auf das Geschehen abgestimmt.
    Absolute Empfehlung!
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    02.09.2015
    20:07 Uhr
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    Kingsman

    Vieles erinnert bei Kingsman an James Bond Moonraker, gemischt mit ein wenig Mission Impossible und ein wenig Mit Schirm, Charme und Melone. Der Film schafft es trotz seiner Absurdität Spannung aufzubauen und diese auch über eine gewisse Zeit zu halten. Das Maß an Gewalt mag zwar für manch einen zu viel sein, diese wird aber entweder durch die Kamerafahrten oder durch die Musik sehr in die Skurrilität geführt. Hier ist besonders der Schluss an Absurdheit kaum zu überbieten.

    Die Charaktere von Colin Firth und Taron Egerton stehen sich als perfekte Antithese gegenüber. Auf der einen Seite der vornehme britische Herr, der mit gepflegter Wortwahl und Kleidung besticht sowie Egerton auf der anderen Seite, als britischer Straßenjunge mit eben dieser Sprache und dem Gehabe. Das Lispeln von Samuel L. Jackson ist im englischen nicht anstrengend und ist seinem Charakter durchaus dienlich.

    Kingsam bringt in das alte Genre der Spionage Filme frischen Wind. Persönlich freue ich mich auf eine Fortsetzung und hoffe, dass diese dem ersten Teil das Wasser reich wird.
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    01.09.2015
    23:32 Uhr
  • Bewertung

    Agenten-Action mit Stil und Witz

    Was mir an der letzten Verfillmung von "Mit Schirm, Charme und Melone" nicht gefiel, hat dieser Film richtig gemacht: es stimmt der Humor und dort, wo hemmungslos übertrieben wird, ist das Resultat nicht peinlich, sondern höchst amüsant. Colin Firth steht der Anzug des englischen Agenten ausgesprochen gut - vielleicht wird mal ein James Bond aus ihm.
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    16.08.2015
    22:48 Uhr
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    manners maketh man

    von oxfords und brogues, von regenschirm-schilden und schusssicheren anzügen – der "rüstung" der modernen vaterlandsverteidiger und weltretter, einem elitären zirkel moderner "galahads", "lancelots" und "merlins" unter "arthurs" führung –, dazu ein wahnsinnig übergeschnappter oberschurke, wie sie in den frühen bonds (und anderen superagentenfilmen der sechziger jahre) noch gang und gäbe waren. denn wenn james bond heutzutage immer realistischer, immer härter wird, wenn sprache und manieren allüberall den sitten der "straße" zum opfer fallen, kann die devise nur lauten: zurück zu den anfängen, zurück zu lustvoller übertreibung und klassisch-britischen tugenden wie charakterstärke, loyalität und... manieren!

    das alles mit exzellenten schauspielern (auch wenn manche der veteranen in ihrem understatement wohl nicht sehr gefordert waren und man über samuel l. jacksons lispeln streiten kann), ordentlich choreographierter action und viel, viel gewalt, die allerdings durch ironie und knochentrockenen witz deutlich abgemildert wird. ein durchaus gelungener, unterhaltsamer mix aus alten versatzstücken und modernen accessoires, am besten in der originalfassung zu konsumieren.
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    17.04.2015
    00:38 Uhr
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    Bond meets Tarantino meets Kick-Ass

    Fantastischer Film! Viel Witz, viel Kreativität, tolle Darsteller (Colin Firth kicks ass!, Samuel L. Jackson endlich mal wieder echt cool, Mark Strong
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    30.03.2015
    09:15 Uhr
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    Campy James-Bond-Variation

    Im Geiste von „Kick-Ass“ bringt uns Matthew Vaughn, der Regisseur desselben, eine Comicverfilmung über Gentlemanspione. Dass man diesen Film nicht ernst nehmen sollte, deutet sich schon am Anfang an, habe ich aber erst beim komplett überdrehten Schlussteil kapiert. Zumal es auch Passagen gibt, die ernsthaft konsumierbar sind, der Rekrutierungsprozess etwa. Der Newcomer Taron Egerton gibt als Hauptfigur Eggsy eine mehr als respektable Schauspielleistung ab. Die großen Namen Colin Firth, Mark Strong und Michael Caine müssen meistens nur distinguiert und cool aussehen, was ihnen nicht viel abverlangt. Samuel L. Jackson hat ein störendes extremes Lispeln, dessen Komik sich sehr bald erschöpft. Dazu wurden offenbar noch extra viele Wörter mit s-Lauten in seine Dialoge eingebaut. In der deutschen Synchronfassung gehen leider wieder einmal die feinen und groben Unterschiede in der englischen Aussprache komplett verloren: Galahad mit seinem Oxford-Englisch, Eggsys Straßenslang und das Amerikanisch von Valentine. Vermute ich jedenfalls, da ich nur die deutsche Fassung kenne. Inhaltlich bringt „Kingsman“ den absurdesten Schurkenplan seit den campy Bond-Filmen wie „Moonraker“ und viele technologische Unmöglichkeiten und übt sich in Genre-Selbstironie. Das, was er will, macht der Film sehr gut, das muss man ihm lassen. Gelungenes Popcornkino für die jugendliche Zielgruppe mit aberwitzigen Humorelementen und der Hoffnung auf ein paar ebenbürtige Fortsetzungen.
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    10.03.2015
    22:08 Uhr