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73.3% Bewertung
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    eine \"fast\" Liebesgeschichte...

    "Ein Augenblick Liebe" ist eine etwas andere französische Liebesgeschichte, die zum Tagträumen anregt. Dazu hat man auch genügend Zeit, da der Film für mich durch seine Längen einen Hauch von Ungedult verursachte. Nach den ersten Startschwierigkeiten (denn der Film braucht etwas, bis er in Fahrt kommt), war gute Chemie zwischen den durchaus sympathischen Hauptdarstellern Sophie Marceau und François Cluzet vorhanden und es war ein Funken spürbar... dieser vermag sich aber im Verlauf des Films nicht recht entzünden, da die Charaktere mich dann doch nicht 100%ig überzeugen konnten. Dies lag einerseits an den verkörperten Stereotypen, die den Film in seiner Mittelmäßigkeit halten. Andererseits war vielleicht die Leichtigkeit des Films schuld, die mich auch in den Dialogen nicht fesseln konnte und ein Gefühl der Leere hinterliesen. Zurück blieb für mich ein relativ schwaches Drehbuch, dass krampfhaft auf künstlerischer Schiene aufwerten möchte, es aber durch die selbst gestrickten Fantaserei nicht zu schaffen weiß. Das Ende ist in diesem Film das Tüpfelchen auf dem i... einerseits genial, andererseits ein Schlag vors Gesicht.
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    14.04.2016
    10:53 Uhr
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    Ein Treffen

    Lisa Azuelos hat eine federleichte Liebesgeschichte geschaffen. Elsa (Sophie Marceau) und Pierre (Francois Cluzet) sind die unglücklich Glücklichen. Die Chemie zwischen den beiden ‘Helden‘ ist so gut, dass momentane Empfindungen durch Großaufnahmen in ihrer Mimik wie in einem offenen Buch lesen lassen. Auch die jeweilige häusliche Situation: verheiratet bzw. alleinerziehend wird kein Problem. Die Situation mit den Kindern ist durchaus realistisch und dient eher der Erheiterung. Das Entscheidende an dieser Romanze ist aber, dass alle Sexualität ausschließlich in der Fantasie der beiden Beteiligten stattfindet. Und das ist so raffiniert geschnitten, dass man es vorübergehend für die Realität hält. Will sagen die Liebenden leben ihre sexuellen Wünsche nicht realiter aus. Dem Zuschauer wird so nichts vorenthalten, was er heutzutage von einer Liebesgeschichte erwartet. Er muss aber immer wieder begreifen, dass das, was er sieht, so nicht wirklich passiert ist. Auf diese Weise wird eine Art Schwebezustand erreicht, in dem die Verliebten umherflattern, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Pierres Ehefrau Anne (gespielt von der Regisseurin selbst) bringt nur etwas Frust oder einen Hauch von Eheproblematik mit hinein. Das stört aber weiter nicht, da es immer nur ein kleiner Einschub ist. Der deutsche Titel passt für die Momente, wenn sich Elsa und Pierre begegnen, immer wieder. Nur der geniale Schluss passt dann nicht so recht: die letzte Zettelbotschaft lautet nämlich ‘Unsere Liebe für die Ewigkeit‘, nicht für den Augenblick. Drum heißt der Film auch im Original nur ‘Ein Treffen‘. Erfrischende Sommerunterhaltung.
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    13.08.2014
    12:00 Uhr