4 Einträge
8 Bewertungen
76.9% Bewertung
  • Bewertung

    Kochduell

    Zu diesem Film hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust, wurde dann aber schlussendlich doch dazu überredet. Und siehe da, ich wurde sehr positiv überrascht. Die Geschichte der indischen Auswanderer-Familie, die mit einem eigenen Restaurant in Südfrankreich Fuß fassen will, wird sehr unterhaltsam erzählt. Wobei in der ersten Hälfte die humorvollen Einlagen zahlreicher vorhanden sind und ab Halbzeit die zwischenmenschlichen Beziehungen mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Der amüsante Streit zwischen Madame Mallory (Helen Mirren), der Besitzerin eines Nobelrestaurants, und der Familie rund um Papa Kadam (Om Puri) bietet einige sehr lustige Szenen. Leider verschwindet der Humor mit der Zeit und der Film läuft ohne wirkliche Höhepunkte weiter. Das Niveau bleibt zwar hoch, doch hätte auch die zweite Hälfte ein paar Lacher verdient.

    „Madame Mallory und der Duft von Curry“ ist ein netter Film mit guten schauspielerischen und kulinarischen Leistungen. Der neckische Streit zwischen den zwei so gegensätzlichen Restaurants bringt die Zuseher oft zum Lachen – leider flacht die Geschichte zum Ende hin immer mehr ab. Lasse Hallström ist zwar wieder ein sehr guter Film gelungen, aber er hat auch schon bessere produziert.
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    18.10.2015
    16:45 Uhr
  • Bewertung

    Curryduft

    Sehr netter Film über die Leidenschaft des Kochens eines Naturtalents und Einwanderers aus Indien, welcher einen gleich in seinen Bann zieht. Die Geschichte wirkt leicht langatmig, weil nicht sehr viel geschieht, ist jedoch angenehm anzusehen. Ich könnte mit den Akteuren mitfühlen. Man könnte die Motive der Protagonisten verstehen und nachvollziehen, jedoch hätte mir etwas mehr Tiefgang und Hintergrundgeschichte sehr gut gefallen. Denn obwohl der Film eine sehr berührende und attraktive Geschichte beschreibt, kommt es einem nicht genug vor, so als würden wichtige Teile der Geschichte einfach fehlen. Obwohl der Titel zB mit Madame Mallory zusammen hängt, fehlt jeglicher Hintergrund von ihr. Gut, ihr Mann ist verstorben und nun sitzt sie seit Jahrzehnten in diesem Restaurant am Ende der Welt und wartet auf bessere Zeiten. Das neckische Band zwischen den Restaurantchefs wirkt anfangs erfrischend, dann aber vorhersehbar und schlussendlich in einer Telenovela. Dennoch möchte man am liebsten ein 5D oder 6D Kinoerlebnis und sich durch die ganze Speisekarte durchprobieren, sowie an das kleine romantische und idyllische Örtchen im Film reisen.
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    05.06.2015
    23:20 Uhr
  • Bewertung

    Appettitanregende Komödie voller Farben und Licht

    In der Reihe jener Filme, die die Zubereitung von köstlichem Essen zum zentralen Thema ihrer Geschichte gemacht haben, reiht sich Lasse Hallströms neuestes Werk nicht nur nahtlos in die Reihe der ausgesprochen geglückten Filme ein, sondern überzeugt neben der kurzweilig erzählten (wenn auch ziemlich simplen) Geschichte vor allem mit der Vielzahl an Farben in der indischen Küche und dem opulenten Einsatz der verschiedenen Wirkungen des Lichts. Die bunten Soßen und Gewürze in der indischen Küche werden gekonnt mit der kühlen und nüchternen Atmosphäre der französischen Essenszubereitung konstrastiert. Durch die große Intensität der Farben gelingt es dem Film, fast so etwas wie einen Ersatz für die köstlichen Gerüche anzubieten, die das Essen wohl verströmt, von dem hier erzählt wird. Das Licht und seine Abwesenheit taucht in fast allen Szenen des Filmes immer wieder als Stilmittel auf und markiert wie ein Zeigefinger den jeweiligen Schwerpunkt der Geschichte. Eine weitere wirklich schöne und durchwegs auch überzeugend gespielte Liebeserklärung ans Kochen.
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    10.12.2014
    16:18 Uhr
  • Bewertung

    Der Koch der \'Sterne\'

    Die köstlichen Speisen sind ebenso eine Augenweide wie die wunderschöne Landschaft und dazu noch ein Koch Hassan (Manish Dayal), der die ‘Sterne‘ vom Himmel kocht.
    Es beginnt wie viele der üblichen Einwanderungsgeschichten – hier ist es eine Familie aus Mumbai – aber in der zweiten Hälfte gewinnt der Plot deutlich an Qualität. Nicht nur wegen des Hoyerswerda-Symptoms, dem Madame Mallory (Helen Mirren) plötzlich die Rote Karte zeigt, sondern jetzt geht es im Krieg der Töpfe auch emotional ergreifend weiter. Der Film gerät nie zur Schmonzette – er kommt ganz ohne Sex aus – weil eine Doppelfreundschaft/Liebesbeziehung immer wieder gebremst wird durch die Kunst des Kochens und ein vorübergehendes Aufeinander zugehen. Es geht hier wirklich hauptsächlich um die Gabe, Speisen kunstvoll zuzubereiten. Die Rivalität der Alten: Madame und Hassans Vater (Om Puri) ist leichter zu beseitigen. Sie kümmern sich um den geschäftlichen Teil. Doch der Spagat zwischen Liebe und Erfolg im Beruf zwischen Hassan und Marguerite (erfrischend neu Charlotte Le Bon) vermeidet den Schmalztopf, ohne Gefühle zu unterdrücken. Sie werden nur hinausgezögert, als verlängertes Vorspiel sozusagen. Helen Mirren gibt eine gehörige Portion französischer Arroganz dazu, leitet aber auch gleichzeitig mit ihrer Aktion die Wende zu einem tollen, gehaltvollen Film ein. Ausländerfeindlichkeit wird der Kampf angesagt und Vorurteile werden revidiert. Vielleicht schätzt der Autor die Situation in Frankreich etwas zu optimistisch ein, dann ist es eben ein hoffnungsvoller Wegweiser. Die Vorhersehbarkeit tut dem Ganzen keinen Abbruch, weil man es ja nichts anderes erwartet. Aber wie es herbeigeführt wird, ist große Klasse. Wunderschön, anrührend und mit einer Message.
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    13.09.2014
    12:01 Uhr