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    duplex ride

    der maskierte preest auf der jagd nach einem religiösen "tyrannen", ein verlassener junger mann, der seine jugendliebe wiederzufinden meint; eine studentin, die ihren eskapismus via kunstprojekt eine spur zu weit zu treiben riskiert und ein vater, der seinen traumatisierten sohn durch die tröstungen seiner religion gerade _nicht_ zurückzuholen imstande ist: vier handlungsstränge, die sich paarweise verschränken und letztlich in einer gemeinsamen schlusssequenz enden, im heutigen london wie in einem gothic-novel-paralleluniversum - ein gefährlicher "duplex ride" zwischen realität und fiktion: "if you believe in something enough, who's to say if it's real or not?"

    fazit: ungewöhnlich, manchmal komplex und durchaus ambitioniert - mit einer überzeugenden eva green und, leider, einem hölzernen ryan philippe (ich hätte mir den ursprünglich vorgesehenen ewan mcgregor gewünscht), dazu fantastisch anmutende graphic-novel-ästhetik; inhaltlich ein bissel ätzende religionskritik nebst hingeworfenen zitaten von epikur bis thomas von aquin, freudsche projektionen, illusionen und eine auflösung, die bereits rege diskussionen, interpretationen und analysen von plot und charakteren nach sich gezogen hat. dennoch: für einen "kultfilm" zu platt, und insgesamt zu unbefriedigend. aber ich weiß auch mit donnie darko nicht viel (ie weit weniger) anzufangen...
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    06.08.2014
    21:17 Uhr