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5 Bewertungen
86% Bewertung
  • Bewertung

    Farbe & Erinnerung

    Phillip Noyce hat zwar keine völlig originäre Science Fiction Story in Bilder umgesetzt, aber die Anleihen kann man vernachlässigen, wenn man dem hohen Unterhaltungswert erliegt.
    Die Kenntnis der Romane von Aldous Huxley und George Orwell stört nicht weiter. Zumal Noyce optisch noch über sie hinausgegangen ist und einen Pleasantville- Effekt eingearbeitet hat, d.h. durch Erkenntnis von s/w zu farbigen Bildern gelangt.
    Hier leben wir in einer sterilen Welt ohne Schmerz, Lüge oder Gefühle. Ein autokratischer Rat herrscht über die Gesellschaft. An seiner Spitze steht die Chefälteste (Meryl Streep). Eine Welt ohne Liebe, ohne Gefühle, aber auch ohne Schmerz und ohne Hunger.
    Der Auserwählte Jonas (Brenton Thwaites) wird vom ‘Giver‘ (Originaltitel!) (Jeff Bridges) ausgebildet. Und der lässt seine Erinnerungen einfließen. Jonas liebt seine Freundin Fiona (Odeya Rush), obwohl er gar nicht weiß, was Liebe ist.
    Die Probleme die Jonas bekommt, werden recht unterhaltsam geschildert mit Farbspielereien als Retros, darunter sogar aktuelle Bilder aus den Nachrichten. Doch es gibt auch Tötung in diesem Staat. Dann wird man freigesetzt. Jonas bricht aus und flieht, leichte Dramatik kommt auf. Als er die Grenze der Erinnerung erreicht hat, stapft er durch eine grandiose Winterlandschaft. Es ist dieselbe, die er zuvor im Traum gesehen hat. Hier singt man gerade Weihnachtslieder. So klingt der Film wie ein Märchen aus. Jonas wird nicht vernichtet, die Chefälteste bleibt am Drücker. Es gibt hier kein entweder oder, nicht einmal ein richtiges Happy End. Es ist einfach intelligente Unterhaltung, anspruchsvolles Kino technisch perfekt gemacht.
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    29.08.2016
    12:26 Uhr
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    Hüter der Erinnerung

    Es gibt bereits sehr viele Zukunftsmodelle, sei es nun aus Büchern oder aus Filmen. "The Giver" ist sicher ein ganz besonderes Modell - ganz in schwarz und weiß gehalten... eine graue Welt, die nichts anderes zulässt, als zu funktionieren. Ohne Ziel, ohne Träume, Leidenschaft und Emotion. Denn genau diese Dinge hatten die Welt in die Verdammnis geführt. Der einzige, der die Erinnerungen an die alte Zeit bewahren sollte wäre der "Hüter der Erinnerung". Der Film bietet eine gute Erzählstruktur, die nie langweilig wird. Man wünscht sich teilweise etwas mehr Tiefgang und vor allem etwas mehr Background. Einerseits ist er sehr ruhig, andererseits hat er aber auch seine stark emotionalen Momente. Nichts desto trotz ist der Film solide und weiß, zu unterhalten.
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    06.02.2015
    01:05 Uhr