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76.4% Bewertung
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    Frisch gekocht

    Entgegen dem Titel, der doch eher an eine Romanze erinnert, ist Kiss the Cook mehr ein Roadmovie mit gutem Essen. Der gestresst Chef Carl versucht ein berühmter och zu werden, kann seine Kreativität in dem Lokal in dem er arbeiten aber nicht wirklich ausleben. Neben dem Arbeitsstress versucht er noch ein guter Vater zu sein, was ihm aber nicht wirklich gelingt, da für ihn die Arbeit zum Teil wichtiger ist. Über Umwege kommt er an einen Foodtruck und macht sich mit einem Freund und seinem Sohn auf den Weg durch Amerika. Auf dieser Reise entdeckt er seine wahre Freude am kochen wieder und schafft es auch sich wieder mit seinem Sohn eine Vater-Sohn Beziehung aufzubauen.

    Der Film ist kurzweilig und macht neben Hunger auch Spaß. Hungrig sollte man auf keinen Fall in den Film gehen, da immer wieder sehr eindrucksvoll gekocht wird. Foodporn beschreibt es wohl am Besten.

    Nach dem Film hat man ein großes Bedürfnis, nach kubanischem Essen und sich einen Twitter Account anzulegen.
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    05.06.2015
    23:05 Uhr
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    Wohlfühlküche

    Carl Casper, Chef de Cuisine im Gauloise hat einen Deal mit seinem Boss Riva: Er hat die Freiheit das Menü so zu gestalten wie er will. Als es dann aber darauf ankommt und der gefürchtetste Kritiker von LA, der Food Blogger Ramsey Michel, das Restaurant besucht, wird Carl die Chance genommen über sich hinauszuwachsen. Die Kritik ist zwar nicht vernichtend, er fühlt sich aber persönlich beleidigt. Ein Ausflug in die sozialen Netzwerke, allen voran Twitter, offenbart ihm dann das Ausmaß seines Misserfolgs und er fordert Ramsey auf ein weiteres Mal das Gauloise zu besuchen - mit noch desaströseren Folgen.
    Er lässt sich danach aber von seiner Ex-Frau breitschlagen und begleitet sie und ihren gemeinsamen Sohn Percy nach Miami, wo er einen Food-Truck ersteht.

    Jon Favreau, in Chef als Regisseur und Hauptdarsteller tätig, bringt einen Film auf die Leinwand der nach Urlaub schreit. Das Essen steht im Fokus - und was für eines. Ästhetisch angerichtete Speisen, ein Feuerwerk an Farben und man bekommt das Gefühl, dass Duft und Geschmack über die Leinwand transportiert werden. Vegetarier und Veganer-freundlich sind die Gerichte meistens zwar nicht, dafür umso authentischer (Am Anfang des Films wird ein Schwein zerteilt).

    Schauspielerisch glänzen vor allem John Leguizamo und Emjay Anthony, Sofia Vergara war zwar optisch schön anzuschauen, überzeugen konnte sie in der Rolle der Ex-Frau Inez aber nicht.

    Soziale Netzwerke sind allgegenwärtig und so nimmt sich der Film auch dieser Möglichkeit des Informationsflusses an: in Form der positiven als auch negativen Aspekte.

    Ein Feel-Good Movie über Essen, Familie und Freunde - eines ist sicher, man wird den Film hungrig verlassen!
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    05.06.2015
    19:13 Uhr
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    back to basics

    was esse ich? wie lebe ich? man muss sich nur die vielen lebensratgeber und kochbücher, ernährungsrichtlinien und die wie die sprichwörtlichen schwammerln aus dem boden geschossenen foodblogs vergegenwärtigen – schon wird klar: kochen, essen und der umgang mit den "kleinen" dingen des alltags sind teil einer lebensphilosophie.

    carl casper (jon favreau, zugleich regisseur und drehbuchautor) ist chefkoch des gauloise im kalifornischen brentwood, dem er, lange jahre zuvor, durch kreativität und inspiration zu ansehen und hauben verholfen hatte. doch kreativität und innovation sind beim eigner des restaurants (dustin hoffman) nicht länger willkommen, und so kommt was kommen muss: nach der vernichtenden kritik eines foodbloggers (oliver platt), der neuen richterinstanz über wohl und wehe, gerät der chefkoch in eine sinnkrise, schmeißt den job als küchenlakai hin und begibt sich mit einem aufgemotzten foodtruck, seinem zehnjährigen sohn (sympathisch und talentiert: emjay anthony) aus einer geschiedenen ehe und dem ehemaligen sous-chef des gauloise (john leguizamo) auf eine fahrt quer durch amerika...

    gleich die ersten bilder des films vermitteln: da weiß einer wovon er spricht – die gurken werden in windeseile geschnitten, zwiebeln und petersilie professionell gehackt, andächtig werden die toastscheiben auf dem gefetteten grill hin- und herbewegt, dann sanft angehoben, um den richtigen bräunungsgrad zu ermitteln, mit sicheren handbewegungen wird ausgarniert und serviert... und zum richtigen essen gehört natürlich auch die richtige musik (latin jazz, new orleans jazz und blues), aber auch eine "richtige" story: die ganzen querelen am arbeitsplatz und der alltägliche stress in der küche (der sogar für den zuschauer spürbar wird) sind offensichtlich nicht nur für das scheitern seiner ehe verantwortlich, sondern auch der grund für die entfremdung seines sohnes – eine entfremdung, die nicht durch gemeinsame kinobesuche, sondern erst durch gemeinsames arbeiten, gemeinsames lernen (stichwort: twitter) und durch teilhabe am alltag des gegenübers überwunden werden kann.

    fazit: dass jon favreau, als regisseur von mainstream-blockbustern wohl jedem ein begriff, in diesem kleinen film seine eigenen erfahrungen (im besten sinne) verwurstet hat, hat er selbst bestätigt – in das drehbuch zu "kiss the cook" sind seine eigene rolle als schwer beschäftigter vater, das zerrissene zuhause und die vergleichbare berufliche situation als "chef" eines gut eingespielten, aber nur mehr auf gewinnmaximierung ausgerichteten unternehmens mit eingeflossen, ebenso wie die kreative auszeit von großen studioproduktionen: "back to basics" lautete favreaus devise – zurück zu den wurzeln (im independent-bereich), mit weniger geld, dafür mit einer (rück)besinnung auf die kleinen, wesentlichen dinge des lebens. nichts weltbewegendes, aber eine durchaus vergnügliche, (auch küchentechnisch) gekonnt präsentierte und bis in die nebenrollen prominent besetzte und sympathisch gespielte suche nach dem rechten lebensweg – mit mitreißender gute-laune-musik und vielleicht ein paar nachdenklichen momenten.

    NB: sitzen bleiben – nach dem abspann gibt’s noch eine kleine zugabe!
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    31.05.2015
    23:32 Uhr
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    Mittelmäßiger Trailer...

    ...der dem Film nicht annähernd gerecht wird. Das Gesamtwerk ist wirklich zu empfehlen, der Soundtrack bringt Sommer und Lebensfreude in den Kinosaal. Veganer sollten über die Auswahl der Speisen hinwegsehen ;-)
    31.05.2015
    23:17 Uhr
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    Ein Chef-Menü, das schmeckt!

    Ohne großem Firlefanz kommen die meisten der Gerichte daher, die Chef Carl in seiner Küche zubereitet, obwohl sie optisch echte Hingucker sind. Die Zutaten sind einfach, bodenständig und seine Gerichte sind größtenteils sogar relativ leicht nachzukochen. Ähnliches gilt für John Favereaus Film: schmackhafte Zutaten, einfache, aber bekömmliche Zubereitung und eine große Portion Pfeffer der Leidenschaft für gutes Essen und die Verwirklichung seiner persönlichen Träume. Als Dessert gibt es dann auch noch eine liebenswerte Vater-Sohn-Geschichte und ein Plädoyer für das Ausprobieren der reichhaltigen und sehr abwechslungsreichen sowie gesunden Küche, die man mit all den Produkten, die es auf dem US-Markt zu kaufen gibt, kochen kann. Fast-Food ist bei weitem nicht das ganze Spektrum der Köstlichkeiten aus Nordamerika.
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    28.01.2015
    09:47 Uhr