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22 Bewertungen
72.3% Bewertung
  • Bewertung

    Ein drei Stunden Film ohne nennenswerte Handlung.
    18.01.2023
    14:43 Uhr
  • Bewertung

    Die Riesenentäuschung

    Nach der Euphorie über den ersten Teil macht sich jetzt Katzenjammer breit.
    • Zu lang
    • Zu einseitig (zu viele Kloppereien und Rumrennereien) 80 % Kampfszenen!
    • Zu unübersichtlich! Plot zerfasert: Wald- und See Avatare ähneln sich zu sehr, machen Unterscheidbarkeit nicht leicht. Differenzierte Ziele und Absichten verlieren an Schärfe.
    Mit der übermäßigen Betonung des Kampfes geht ein Großteil des Charmes und des Zaubers verloren. Es gibt nichts, woran man sich auch mal erfreuen kann wie im ersten Teil vor lauter Pyromanie und Hektik.
    Selbst die Mithilfe von Segourney Weaver und dem Betonen des ewigen, amerikanischen Ideals: der Familie retten den Film nicht vor dem Absinken in die Ecke des Haudrauf Klamauks. Der Film verliert das Etikette etwas Besonderes zu sein.
    Regisseur Cameron hat offenbar schon Teil 3 im Visier. Man hat nichts verpasst, wenn man Teil 2 nicht gesehen hat.
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    07.01.2023
    10:43 Uhr
  • Bewertung

    Der Mensch als Mittel für den Zweck der Technik

    Welches ist die erste Frage, die gestellt wird, nachdem es „Avatar – The Way of Water“ im Kino spielte? Wahrscheinlich diese: In welchem Format und welcher Bildrate wurde der Film gesehen? Der Diskurs verlagert sich im zweiten Teil der Avatar-Saga vollkommen vom Inhalt, von Cinematografie, von Kamera zu technizistischen Fragen nach HFR, 4D, 24fps, 48 fps oder 3D. Per se ist das erstmal nicht schlimm, würde hier nicht der Gesellschaft der Spiegel gezeigt werden. Oberflächlichkeiten und Aufmerksamkeitsästhetik haben längst die Oberhand gewonnen. Der auf die Spitze getriebene Eskapismus verdrängt das Alltägliche und das Reale. Im Kino soll und darf man aus der ernsten Wirklichkeit entfliehen, allerdings muss der humane, menschenzentrierte Fokus gewahrt und nicht das Technische reiner Selbstzweck werden. Analogien zum Videospiel sind nicht weit und es ist nachvollziehbar, dass dieser Film polarisiert. Ganz im Gegensatz zu Kants kategorischem Imperativ sind die Menschen/die Navi hier nur noch Mittel, um dem Zweck der möglichst spektakulären, polierten Künstlichkeit zu dienen.
    Achtung Spoiler!
    Neben der ganzen Debatte darüber, was Bildsprache beinhaltet und wie groß die Relevanz artifizieller Bilder sein soll, gibt es eine strenge Ideologie, die James Cameron mit seinem Film verfolgt. Die Familie als isolierter Schutzwall mit klassischen Rollenverteilungen und geschlechtsspezifischen Stereotypen prägen das Weltbild. Nach dem Tod des Sohnes kreischt und weint Neytiri, während Jake Sully kaum Emotionen zeigt und sich sogar herausnimmt, seiner Frau, der verzweifelten Mutter eines verstorbenen Kindes, die Schreie zu unterdrücken. Während sie traditionell überemotional dargestellt wird, wobei heftige Gefühle angesichts der Situation nicht unrealistisch erscheinen, bildet er den klassisch-männlichen, rationalen, kriegerischen Typus eines Mannes, der in dieser Form nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Cameron wagt sich hier zurück in archaische, urwilde Gefilde. All die Moderne, die er über die Technik transportieren möchte, trifft auf ein massiv konservatives, altbackenes Weltbild. Es entsteht ein riesiges Loch zwischen hypermodernem Stil und reaktionärem Inhalt, zwischen Vergangenheit und Zukunft.
    Apropos Inhalt: Wie unglaublich interessant scheint diese Kultur der Meeresvölker. Handeln die Clans miteinander, was sagen die Tätowierungen aus, wie geht der Fischfang vonstatten, gibt es Tänze, Musik? All diese spannenden Dinge werden nicht verhandelt, werden nicht aufgegriffen und komplett dem Actionkrieg untergeordnet. Cameron zeigt sich gewohnt militaristisch und bekämpft Krieg mit noch mehr Krieg. Andere Möglichkeiten der Problemlösung wie Diplomatie finden nicht statt. Pazifismus sucht man hier in der Weite der unendlichen See vergebens. Fündig wird man außerdem nicht im Thema „Originäre Handlung“. Der Antagonist und das Pocahontas-Der, mit dem Wolf tanzt-Narrativ einer Gruppe, die sich in einer neuen Gruppe zurechtfinden muss, kommen uns woher bekannt vor? Richtig. Avatar Teil 1. Cameron hat wirklich 13 Jahre gebraucht, um die gleiche Geschichte repetitiv nochmal zu verfilmen und tauscht Wald gegen Wasser.
    Natürlich ist nicht alles schlecht. James Cameron ist ein hervorragender Action-Regisseur und die spannungs- und waffengeladenen Minuten sind mitreißend. Er versteht sein Handwerk. Die Bilder, wenngleich künstlich und im Gaming verortet, können überwältigen, wobei hier der erste Teil für deutlich mehr Wow-Effekte sorgte. Alles in Allem ist „Avatar – The Way of Water“ stilistisch fragwürdig, inhaltlich plumpes Blockbuster-Kino mit einer Menge verschenktem Potential, einer fürchterlichen, seelenlosen Sicht auf die Zwischenmenschlichkeit, aber zumindest mit spannenden Unterhaltungswerten.
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    04.01.2023
    11:00 Uhr
  • Bewertung

    Avatar

    War der beste Film den ich 2022 gesehen habe . Habe jede Minute genossen kann in nur weiter empfehlen .
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    27.12.2022
    19:14 Uhr
  • Bewertung

    Der Mensch und der Neid aufs Paradies

    Exklusiv für Uncut
    Da gibt es Kunstwerke auf dieser Welt, die existieren scheinbar schon ewig, doch man hat sie selbst noch nicht gesehen. Die Pyramiden zum Beispiel, den Petersdom oder die Fresken des Michelangelo. Man weiß, dass diese von einer objektiven Schönheit sind, und man weiß, dass, würden diese mal wirklich vor den eigenen Augen in ihrer ganzen Realität erscheinen, wir sie schön finden müssten. Allein schon aufgrund der Art und Weise, wie sie entstanden sind. Und vor allem: wie lange. Das zu respektieren verlangt in gewissem Maße ein positives Feedback des Betrachters. Denn so viel Arbeit verdient, honoriert zu werden. Ist es also ehrlos, wenn der Applaus trotzdem ausbleibt? Viel mehr scheint es wie ein Gruppenzwang, unter welchem man gut finden muss, was die Mehrheit bereits überschwänglich liebt. Sich dem zu entziehen, ist manchmal nicht leicht. Und bei den Werken von James Cameron, die schon irgendwie, zumindest in der Welt des Films, einen gewissen Weltwunder-Status genießen, ist diese den Massen zugetragene Schönheit genauso etwas, was unmöglich nicht gefallen kann. Oder doch?

    Beginnen wir mal damit, dass James Cameron, Visionär und Avantgardist in Sachen Film- und Kameratechnik, in erster Linie eben genau das ist: ein Techniker. Einer, der Science-Fiction und alles liebt, was irgendwie mit Wasser zu tun hat. Der so wie George Lucas einst nicht viel darauf gibt, was alles möglich ist, sondern viel mehr wissen will, was alles möglich sein kann. Und so macht er seine Filme. Mit einem Aufwand wie beim Bau der Pyramiden, mit eigens entwickelten Kameras und Methoden, die Bilder liefern sollen, wie das Publikum sie bis dato noch nicht gesehen hat. 13 volle Jahre lang konnte uns Cameron dies versprechen. Bis Mitte Dezember 2022. Denn da sollten wir sehen, ob das Blaue vom Himmel nicht nur eine Seifenblase ist, sondern greifbare Früchte aus dem Olymp des Eventkinos, die sich nun jeder von uns für spendable 20 Euro pro Nase pflücken kann. Wenn man ein Herz hat für Fantasy. Für simple Geschichten voller Pathos. Oder einfach zur Masse dazugehören will.

    Eigentlich will ich das nicht. Aber Fantasy-Fan bin ich schon. Und Liebhaber des 2009 über die nichtsahnende Kinowelt hereingebrochenen ersten Teils „ Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Damals hat mich weniger die schwindelerregende 3D-Optik zur Standing Ovation hinreißen lassen, sondern das konsequent bis ins kleinste Detail durchdachte Ökosystem eines fremden Mondes, angefangen von biolumineszierenden Pollen bis hin zu prähistorisch anmutenden Dickhäutern oder drachenähnlichen Flugwesen, mit welchen das Volk der Na’vi in Verbindung treten kann. Und nicht nur mit diesen Echsen können sie das, sondern mit allem. Mit den Pflanzen, mit dem Boden – mit dieser ganzen prachtvollen, so faszinierenden wie gefährlichen Natur, genannt Eywa – die Mutter. Die größte Idee Camerons war dabei aber immer noch jene, die Na’vi mithilfe eines zopfartigen Auswuchses mit Pandora in den Austausch treten zu lassen. Kann sein, dass wir Menschen mangels dieser Möglichkeit und der Tatsache, dass wir uns immer weiter von der Natur entfernen, angesichts dieses Privilegs neidvoll erblassen. Wut und Enttäuschung mischt sich dazu. Die Na’vi haben etwas, was wir nicht haben: Das Verständnis für das große Ganze.

    Apropos großes Ganze: 2009 hat Cameron nur gezeigt, was in den tropischen Wäldern Pandoras so los ist. Jetzt bekommen wir die tropischen Gefilde präsentiert, die artenreichen Riffe und das, was jenseits der Riffe so lebt. Von Panzerfischen bis zu fremdartigen Walen. Eigentümlichen Seehasen, die Atemluft spenden oder Ichthyosaurier, die sich reiten lassen. Blickt man auf unsere Erde, so würde das Paradies von Raja Ampat im Nordwesten von Papua dieser Welt am nächsten kommen. Man spürt die tropische Wärme, das warme Wasser auf der Haut, das kühler wird, je tiefer man runtertaucht. Die wogende See und den die Schwüle lindernden Regen. Cameron nimmt sich Zeit, um seine Welt zu erklären. Das ist das, was er am besten kann. Was er noch kann und wir seit „Aliens – Die Rückkehr“ längst wissen: Action inszenieren. Und mit dem Wasser spielen.

    Also lässt der Meister des sündteuren Entertainments alles an Kameras auffahren, denen er habhaft werden konnte, lässt das Weta-Team bis zum Umfallen an organischen Texturen arbeiten, vermengt auf perfektionistische Weise Realaufnahmen mit digitalen Welten, die sich anfühlen, als wären sie der Parcour eines PS5-Computerspiels der neuen Generation. Selbst ist man einer der blauen oder aquamarinfarbenen Eingeborenen in vollendetem Performance-Capture und sprintet, schwimmt und taumelt durch ein trunken machendes Jump and Run-Szenario, das von so einer virtuosen Kamera begleitet wird, dass es schier unmöglich wird, nachzuvollziehen, wie ein solches Timing an Schnitt, Kamera und Bewegung die ganze Zeit gewährleistet werden kann. Während „Avatar: The Way of Water“ anfangs oft zurückblickt auf den ersten Teil und in der zweiten Stunde auf Universum-Erkundungstour unter den Wasserspiegel geht, definiert die dritte Stunde das Actionkino neu. Was einst bei „Star Wars – Episode IV“ für Ahs und Ohs gesorgt hat, lässt diesmal wieder die Kinnlade der Schwerkraft folgen. Da entstehen Bilder, die man nicht so schnell vergisst. Stets interagierend mit den geographischen Eigenheiten des Mondes wie zum Beispiel einer täglichen Sonnenfinsternis, ist das wechselnde Licht des Tages und der Nacht auf der Haut der Na’vi die absolute Königsdisziplin für Kameramann Russel Carpenter und den Effekt-Spezialisten, die gemäldeartige Arrangements schaffen aus Körpern und Tieren, stets im hitzigen Dialog mit einer zerstörerischen Technik, die das Mysterium eines Paradieses unterwandert.

    Die Sehnsucht nach dem Paradies ist vielleicht Camerons größte Versuchung, der er sich in jeder Szene hingeben will. Das Streben nach Perfektion in einem Film ist aber nicht immer alles. Kann sein, dass man Gefahr läuft, etwas klinisch Kitschiges abzuliefern. Als würde man eine KI fragen: Wie sieht eine schöne Landschaft aus? Ab und an passiert das hier. Die schwebenden Korallenbrocken sind dann doch zu viel des Guten, das meist strahlende Wetter zur Mittagszeit ein bisschen flach. Pandora sollte genauso ungemütlich sein wie manchmal unsere Welt. Doch diese Katastrophen kommen stets nur in Gestalt einer invasiven Menschheit, die sich nach einer ausgeknockten Erde nun diesen fremden Mond unter den Nagel reißen will. Und da sind wir auch schon bei Camerons größter Schwäche: Die Geschichte selbst. Und ja: für ausgefeilte Plots ist der Mann schließlich nicht berühmt geworden. Weder bei Terminator noch bei Aliens noch bei Titanic. Seine Stories sind simpel und folgen einfachen Mustern. Gut und Böse bleibt gerne strikt getrennt, die Kritik am Raubbau natürlicher Ressourcen wird in universellen Bildern für jede Altersgruppe dargestellt.

    „Avatar: The Way of Water“ ist ein Film, an den man sich beim Zusehen erst gewöhnen muss. Oder besser gesagt: Das Auge, welches etwas Zeit benötigt, um einen gewissen Gleichklang aus dem Gesehenen zu machen. Jeder nimmt visuelle Reize anders wahr, mir zumindest fallen die Unterschiede zwischen Szenen mit höherer Bildrate und herkömmlich gefilmten Sequenzen deutlich auf, was aber im Laufe des Films zum Glück homogener wird – so auch der 3D-Effekt, den man bald nicht mehr wahrnimmt, sondern nur die erhöhte Plastizität sich bewegender Körper. Daher ist auch die letzte Stunde die Sternstunde in einem Film, der trotz dieser satten Laufzeit verblüffend kurzweilig erscheint, weil man die Chance bekommt, Hals über Kopf in eine Welt einzutauchen, von welcher man gerne ein Teil wäre. Cameron ist es unterm Strich gelungen, nicht allzu viel mehr versprochen zu haben als er uns letzten Endes gegeben hat. Das Avatar-Abenteuer ist zweifelsohne ein Meisterwerk technischer Präzision. Und das, was wir ohnehin nicht erwartet hätten, enttäuscht uns auch nicht. Genauso wenig wie die Pyramiden oder der Petersdom, von dem wir längst wussten, dass sie beeindruckend sein müssen.
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    18.12.2022
    14:10 Uhr
  • Bewertung

    The Way of the Cinema

    Habe nicht nur jede Minute des Films genossen, sondern war überwältigt von diesem blauen Kinowunder. AVATAR ist ein Ereignis mit Herz und Hirn, das man unbedingt auf der großen Leinwand erleben muss. James Cameron ist ein Magier, der mit TERMINATOR, ALIENS, TITANIC und AVATAR seinen Platz in der Filmgeschichte längst eingraviert hat.
    ABYSS war 1989 der erste Film, welchen ich vor lauter Begeisterung zwei mal in 2 Tagen im Kino war.
    THE WAY OF THE WATER werde ich ebenfalls nochmals im Kino bewundern.
    Dieses Mal vielleicht sogar in 3D ;-)
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    15.12.2022
    23:47 Uhr
  • Bewertung

    Phänomenale Bilder für eine recht simple Story

    James Cameron hat sich sehr viel Zeit gelassen bis er soweit war uns wieder nach Pandora einzuladen. Und in jeder Sekunde des Filmes sieht man, warum: noch nie wurden die Möglichkeiten von Spezialeffekten mit der 48fps 3D Technik so genial kombiniert. Nichts ist mehr da von dem Computerspiel-Look bei den „Hobbit“ Filmen, einfach gestochen scharfe Bilder mit fast überirdisch flüssigen Animationen, Kamerafahrten und Übergängen. Und dennoch hinterlässt der Film den erzählerischen Eindruck eines über drei Stunden langen Trailers für den eigentlichen Film, der erst sehr spät gegen Ende emotional und erzählerisch sichtbar wird. Die Geschichte hat zwar die Schönheit eines Märchens, aber den inhaltlichen Tiefgang eines Luftkissenbootes. Ganz viele Szenen sind reiner Show-Off, quasi um zu zeigen, was alles möglich ist ohne damit wirklich etwas zu erzählen. Bei soviel Laufzeit wirkt auch der Einstieg, in dem so manche offene Frage im Anschluss an den ersten Film geklärt wird, überhastet und vernachlässigt. Diese Eile hängt der Story bis zum Ende nach. Auch wiederholt James Cameron viele Szenen und Einstellungen, die man aus „Titanic“ und „Terminator 2“ schnell wiedererkennt. In Summe geriet der Film für mich daher zu einem vorwiegend optischen Filmerlebnis mit überraschend dünner Handlung.
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    15.12.2022
    20:08 Uhr