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5 Bewertungen
55% Bewertung
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    Phantom Kommando

    Oje, dieser Film reiht sich in die unnötigen Arniewerke ein - superbrutal, immer wieder aufgelockert durch Witzchen, aber am Ende ist eines ganz klar: Arnie ist NICHT The Last Action Hero!
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    13.04.2014
    23:19 Uhr
  • Bewertung

    Ayer sabotiert sich selbst

    Exklusiv für Uncut
    Der ehemalige Mr. Universum aus der Steiermark musste ganze 46 Jahre im Land der unbegrenzten Möglichkeiten verbringen, um einmal so in Szene gesetzt zu werden, wie es Regisseur David Ayer („End of Watch“, Drehbuch für „Training Day“) macht. Dieser erfindet Schwarzenegger zwar nicht zur Gänze neu, inszeniert Arnie aber auch nicht als oberkörperfreie Muskelattraktion aus Übersee. Und auch nicht als emotionslosen Kampfroboter oder als zu groß gewachsenen Komödienstar. In „Sabotage“ spielt der Gouvernator vielmehr einen bereits sehr in die Jahre gekommenen Kommandanten einer DEA-Spezialeinheit, dessen Lebenserfahrung man an den wie Baumringe wirkenden tiefen Kratern im Gesicht ablesen kann. Das Neue in der Art und Weise der Inszenierung ist, dass Schwarzenegger vor der Kamera nicht als Attraktion ausgestellt, sondern vielmehr von ihr negiert wird. Ayer achtet penibel darauf, das auch nach unzähligen Jahren in Hollywood immer noch nicht vorhandene Schauspieltalent Schwarzeneggers durch geschickten Schnitt und Beleuchtung in den Hintergrund zu rücken. So verweilt die Kamera bei den überraschend zahlreichen längeren Dia- bzw. Monologen nie zu lange auf dem durchaus interessanten Gesicht, das auch oft bis zur beinahen Unkenntlichkeit von Schatten aufgefressen wird.

    Der Film selbst zeichnet ein ebenso düsteres Szenario: Es ist die Geschichte einer Drogenbekämpfungsspezialeinheit, die es tagein tagaus mit den abartigsten Verbrechern zu tun hat. Und da sich bei David Ayer immer alles um korrupte Polizisten dreht, ist es auch hier kein Wunder, dass sich die eigentlich „guten“ längst an die chauvinistische Welt voll Gewalt und Drogen, in der sie leben, angepasst haben. Und so macht es in der Logik des Films auch durchaus Sinn, dass die Truppe bei einer Verhaftung einfach 10 Millionen Dollar mitgehen lässt. Das Geld verschwindet zwar plötzlich spurlos, doch 10 Millionen werden zwangsläufig immer von jemandem vermisst. Das wird dem – zum Großteil aus uninteressanten Charakteren bestehenden – Freakteam rund um den im Ansatz ergrauten Schwarzenegger spätestens klar, als einer nach dem anderen einen grausamen Tod findet. In dieser Phase des Films erinnert der düstere Strudel aus brutaler Gewalt in Kombination mit verzweifelter Polizeiarbeit etwas an den Paradethriller „Sieben“. Dennoch sind die Gewaltszenen in „Sabotage“ zu sensationsgierig und unmotiviert eingesetzt. Wunderbar funktioniert hingegen die Integration zweier starker weiblicher Figuren, die es verstehen mit spielerischer Leichtigkeit diese männerdominierte Welt zu sprengen und sich in den Mittelpunkt der Handlung zu drängen. Der Wechsel der Erzählperspektiven ist in diesem Verwirrspiel ein immer wiederkehrendes Stilmittel. Ebenso wie unvorhersehbare Wendungen und aus dem Nichts auftauchende Handlungsstränge. Doch irgendwann beginnt das nur auf den ersten Blick aufwendig wirkende Kartenhaus dieses prinzipiell kurzweiligen und spannenden Actionthrillers in sich selbst zusammen zu fallen. In anderen Worten: David Ayer sabotiert mit seinem Drehbuch (er schrieb es zusammen mit Skip Woods) den eigenen Film und zerstört durch unsinnige Plotpoints, dumme Handlungsstränge und plumpe Gewalt vieles, was der Film eigentlich sein könnte. Das betrifft leider auch die Inszenierung Schwarzeneggers, der sich von einer tragischen Figur immer mehr in John Matrix verwandelt. Diese rückwärtsgerichtete Reise in Richtung der 80er ist zwar aus einer trash-affinen Fanperspektive großartig, jedoch objektiv gesehen eine Katastrophe für den Film.
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    08.04.2014
    14:02 Uhr