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    Die Visualisierung von Liebe

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    Im Mittelpunkt des Films steht der blinde Teenager Leo, der es als Außenseiter in seiner Klasse nicht gerade einfach hat. Doch plötzlich taucht der engelsgleiche Gabriel auf und die Kamera begleitet Leo liebevoll auf dem Weg, seinen Körper, seine Sexualität und das Gefühl der Liebe zu erkunden. Regisseur Daniel Ribeiro macht durch seine einfachen, aber dafür umso schöneren Bilder direkt erfahrbar, was es heißt zu lieben. Und vor allem, wie es sich anfühlt zu lieben. Denn nachdem Leo ja nicht sehen kann, muss er seine Umwelt mit all seinen anderen Sinnen erfassen. Dies wertet sinnliche Momente, wie etwa den ersten Kuss, umso mehr auf. Und dadurch, dass die Gefühle selbst in den Mittelpunkt gerückt werden, ist es auch egal, wer die Liebenden sind. Die Liebe zwischen Männern ist genauso magisch, wie jene zwischen Mann und Frau. Und schon gar nicht lässt sich Eros durch körperliche Beeinträchtigungen aufhalten, so die einfachen Botschaften dieses fast schon märchenhaft inszenierten Coming-of-Age-Dramas. Durch die sympathischen Figuren, sowie die feinfühlige Regie greift dieses schöne Gefühl auch auf Publikum über, was diesen auch witzigen Film, über die alltäglichen Nebenwirkungen des Teenagerdaseins zu einem außergewöhnlich schönen Kinoerlebnis machen.
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    17.02.2014
    16:53 Uhr