5 Einträge
8 Bewertungen
77.5% Bewertung
  • Bewertung

    Kickstarter

    Als Kickstarter Projekt ist "Wish i was here" außerordentlich beachtlich. Der Film besitzt eine gewisse Leichtigkeit, Atmosphäre und Melancholie. Es sieht alles toll und stylisch aus und bietet eine wunderbare Grundlage für einen großartigen Film. Für mich persönlich hat Zach Braff es aber nur bedingt geschafft, mich zu überzeugen. Meiner Meinung nach hätte noch ein bisschen mehr Zeit ins Drehbuch gesteckt werden können. Das hätte mehr Tiefgründigkeit erheben. Dafür ist der harmonische Wechsel aus Traurigkeit und wirklich lustigen Elementen äußerst gelungen. Auch die Musik ist eine schöne Ergänzung. Im Vergleich zu Garden State empfinde ich, dass etwas Charme verloren gegangen ist. Insgesamt ist der Film nette Unterhaltung für Fans des Genre.
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    18.12.2016
    20:13 Uhr
  • Bewertung

    Wish I was there

    Aidan Bloom ist Schauspieler, sein letzter großer Erfollg war ein Schuppen-Werbespot. Auf Wunsch des Vaters gehen seine Kinder Grace und Tucker in eine jüdische Privatschule, dafür übernimmt dieser auch die Kosten. Bis sein Krebs zurückkehrt und er für eine experimentelle Therapie sein Erspartes aufbraucht. Aidan übernimmt daraufhin selbst die Ausbildung seiner Kinder.

    Zack Braff hat ein Talent fürs Drehbuchschreiben, das hat er schon bei Garden State bewiesen. Umso gespannter war ich auf sein nächstes Projekt, das er dank Kickstarter komplett frei umsetzten konnte. Dabei herausgekommen ist ein berührend schöner Film, der aber trotzdem nicht die Dimension von Garden State erreichen kann.

    Braffs Einsatz von Musik ist brilliant, natürlich muss man ein Fan des Indierocks sein, aber in Zusammenhang mit der Geschichte, die erzählt wird, passt es wie die Faust aufs Auge.
    Schauspielerisch glänzt die gesamte Besetzung, beginnend mit Braff und Hudson als Elternpaar, über Mandy Patinkin als Vater und ebenso die Kinder, gespielt von King und Gagnon.

    Wunderbarer Film, berührend und zum Nachdenken anregend. Unbedingt anschauen!
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    08.04.2015
    15:59 Uhr
  • Bewertung

    Kein Garden State

    Auf kaum einen Film hab ich mich so sehr gefreut, wie auf Zach Braffs neuen Film. Nach Garden State, der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt, ist mit Wish I was here endlich sein neues Werk erschienen.
    Ich möchte die beiden Filme gar nicht zu sehr vergleichen, da es zwei eigenständige Projekte sind, ganz lässt es sich aber nicht vermeiden. Gerade bei der Musik, die auch hier weider sehr im Indie Sektor angesiedelt ist und im speziellen bei den Liedern von The Shins, beginnt man unweigerlich Parallelen zu ziehen. Auch haben sehr viele Schauspieler, die entweder in Garden State oder in Scrubs mitgespielt haben einen Auftritt.
    Die Story ist sehr dicht gepackt und zumindest das erste Drittel ist sehr lustig. Hier kommt der für Braff typische trockene Humor sehr zum tragen. Im zweiten Drittel überwiegt dann doch mehr der Aufbruch zu neuen Ufern. Der letzte Teil ist dann wiederum sehr ernst und berührend wobei er zugleich auch ein wenig skurril ist. Alles in allem ist sie aber schlüssig und nicht zu übertrieben.
    Sehr positiv überrascht war ich von Joey King, die absolut überzeugend die kleine Tochter gespielt hat, die ihren Weg bzw. ihr Leben in der Religion finden will.
    Ich muss leider sagen, dass Wish I was here nicht an Garden State heran kommt. Dennoch ist der Film ein sehr berührendes Filmprojekt, dass man gesehen haben sollte.
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    07.04.2015
    23:32 Uhr
  • Bewertung

    Berührendes, experimentell buntes Schönbild

    Zach Braff ist gar nicht schön in diesem Film: aufgeschwemmt von Antidepressiva, ein wenig verwahrlost und orientierungslos. Die Bilder seiner neuesten Regiearbeit sind jedoch außergewöhnlich schön gefilmt und mit viel Gespür für feine Zwischentöne und Mut zum Experimentellen zusammengefügt. Er erzählt eine einerseits tragische und zwischendurch echt deprimierende Story, gießt ihr aber mit zunehmendem Verlauf einen leichten Zuckerguß über, weshalb sie sich vor allem gegen Ende in ihren vielen Handlungsfäden verheddert. Dennoch macht der Film durchaus Freude und regt zum Nachdenken an - so mancher wirklich gut geschriebener Szene zum Dank.
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    21.10.2014
    19:30 Uhr
  • Bewertung

    Wish I Was Here

    Exklusiv für Uncut
    Zehn Jahre hat uns der Regisseur Zach Braff nach dem Überraschungshit mit der Indie-Perle „Garden State“ auf seinen Zweitling warten lassen. „Garden State“ war ein Film über junge Erwachsene, die beginnen, sich in der Welt umzusehen und zurecht zu finden. „Wish I was here“ ist die logische Fortsetzung. Ein Film über Sinnsuche, ein Film über Familie und Beruf, ein Film über die Midlife Crisis.

    Aidan Bloom (Zach Braff) ist Mitte dreißig und ein eher erfolgloser Schauspieler, der allerdings nichts anderes kann oder machen möchte. Er ist außerdem Ehemann und Vater zweier Kinder, seine Frau Sarah (Kate Hudson) ist für den Broterwerb zuständig. Aidan lässt sich treiben. Er lebt für seinen Traum, aber wird langsam zu alt, um ein hoffnungsvolles Talent zu sein. Er redet sich ein, dass Sarah glücklich ist. Er schickt seine Kinder auf Wunsch (und Finanzierung) des Großvaters auf eine konservative jüdische Schule, weiß aber, dass dort nicht das gelehrt wird, was er ihnen tatsächlich vermitteln will. Da wird sein Vater Gabe (Mandy Patinkin) schwer krank. Und alles ändert sich. Aidan ist nun gezwungen, sein Leben erstmals wirklich in die Hand zu nehmen….

    „Wish I was here“ wurde teilweise durch die Crowdfunding Plattform Kickstarter finanziert, was Braff auch eine Menge an Kritik einbrachte. Braff begründet diese Entscheidung damit, dass er sich möglichst freie Hand bei seiner Arbeit wünschte. Das hat eine Menge Vorteile, vielleicht auch den einen oder anderen Nachteil. Die Vorteile sind, dass „Wish I was here“ die unverkennbare Handschrift seines Schöpfers trägt: Das bedeutet hippe Songs, intelligente Gags, wunderschön komponierte Szenen. Braff ist ein Künstler, was das Erschaffen von Stimmungen betrifft. Er zeigt seinen Zusehern die Braff-Welt und diese ist unwiderstehlich. Man merkt in jeder Einstellung, wie wichtig ihm die Botschaft seines Filmes ist. Dazu hat er durch die Bank sehr gute Schauspieler verpflichtet, auch seine beiden Filmkinder sind hier ausdrücklich zu erwähnen. Die schon etwas größere Joey King steht wohl am Anfang einer vielversprechenden Karriere.

    Kleiner Nachteil der Handlungsfreiheit: der Film ist etwas überladen. Aidans Sinnsuche. Sein schwerkranker Vater. Familienprobleme. Sein Außenseiter-Bruder. Die Comic Con. Das Hollywood Business. Schulunterricht zuhause. Hier hat sich Braff etwas zu viel vorgenommen, das ihm ein penibler Produzent vielleicht wieder von der Agenda gestrichen hätte. Manche Szenen laufen ins Leere und sind nicht stark genug, um für sich selbst zu stehen. Allerdings kann dieser Themenmix natürlich auch als Diagnose seiner selbst verstanden werden: so wie dieser Film überladen ist, ist es normalerweise auch das Leben von Thirtysomethings. Die Rush-hour des Lebens eben. Man hat alle Hände voll zu tun und weiß nicht, wo anfangen.

    Generell ist „Wish I (!) was here“ – hier spielt Braff übrigens auf die tatsächliche Anwesenheit im eigenen Sein an – aber vor allem eines: ein wunderschöner, selbstbestimmter, eindrucksvoller und hochästhetischer Film. Vielleicht rezitiert nicht jeder Robert Frost, wenn er seinen Pool repariert. Aber man könnte es tun. Man muss diesen Film nicht lieben. Aber man kann es guten Gewissens.
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    17.09.2014
    20:32 Uhr