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    Verzeihen oder Vergelten

    Es passiert fast nichts in diesem Film, was äußerlich sichtbar ist, denn das eigentliche Drama spielt sich im Innern der Hauptfigur (Olivier Gourmet) ab. Lange Einstellungen, weitgehend ohne Worte dafür vielsagende, tastende Blicke und die Kamera sitzt dabei Olivier meistens fast im Nacken. Das Ganze spielt in einer nasskalten, unfreundlichen Umgebung. Es ist ein Versuch die innere Auseinandersetzung zwischen Vergeltung und Verzeihen sichtbar zu machen. Erst ganz allmählich wird in den wenigen, wortkargen Dialogen das zurückliegende Ereignis offenbart: der Vater, ein Ausbilder für Schreiner, trifft auf einen Azubi, der seinen Sohn ermordet hat. Als alles gesagt ist, kommt der Vater in eine Position, die der seines mordenden Lehrlings damals bei dem Verbrechen ähnelt. Und die Dardenne-Brüder finden eine Antwort auf die Frage nach Rache ja oder nein.
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    05.02.2010
    16:10 Uhr