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    In Paris der Liebe wegen

    Das ist eine ernsthafte Komödie. Die amüsanten Szenen überwiegen zwar, aber da ist viel Platz für Nachdenkenswertes.
    Zwei hervorragend agierende Hauptdarsteller (der auch hier wieder überaus sympathische Jim Broadbent (Nick) und die durchaus ebenbürtige Lindsey Duncan (Meg)) verkörpern das Paar, das nach über 30 Ehejahren noch Paris der Liebe wegen reist.
    Von Anfang an pendelt die Handlung, die Hanif Kureishi erdacht hat, zwischen handfestem Jux der Oldies: Zechprellerei, sexuellen Lüsten, Zurückweisung und Anziehung also durchgeknallte Touris und einer latent unter der gemeinsamen Oberfläche schlummernden Ehekrise hin und her. Von bemerkenswerten Großaufnahmen der Gesichter der beiden kann man das deutlich ablesen.
    Sie lieben sich zwar immer noch, aber das hält sie nicht davon ab, auch mal kräftig auszuteilen. Als Nick mit ihr schlafen will sagt Meg ‘Da schau ich mir lieber den steifen Eifelturm an als dein krummes Wackelwürstchen.‘ Sie macht auch verspätete Emanzipationsversuche. Doch seine Liebe fängt sie immer wieder ein.
    Für Abwechslung ganz andere Art sorgt Nicks Studienfreund Morgan (Jeff Goldblum). Der nervt zwar mit seiner überbordenden Geschwätzigkeit, bringt Nick und Meg aber dazu, vor den versammelten Gästen eine Lebensbeichte abzulegen, die unter die Haut geht. Bekanntes aus der nostalgischen Mottenkiste lässt die beiden Spät-68er in einen hoffnungsvollen frohen letzten Lebensabschnitt tanzen. Fun for Best Agers!
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    13.03.2014
    19:01 Uhr