„Raging Bull“ verfolgt Jake LaMottas patschertes Leben über mehr als 20 Jahre, von 1941 bis 1964.
Das Drehbuch ist ein unebener Ritt mit Zwischenstopps an alltäglichen Stellen. Man zeigt uns Szenen, in denen LaMottas Eifersucht ihn überwältigt, man zeigt uns seine sinnlosen Streitereien mit seinem Bruder und seiner Frau, man zeigt ihn beim nicht unromantischen Kennenlernen seiner zweiten Frau, einer minderjährigen, charakterlich farblosen Schönheit aus der Neighborhood. Die Boxkämpfe werden zum Großteil kursorisch abgehandelt, die Kamera ist dann immer nah an den Körpern. Scorsese geht es nicht um den Boxer, sondern um den Menschen, der zum Opfer seiner Eifersucht und Starrköpfigkeit wird. Fluchende Italoamerikaner in der Bronx sind ja Scorseses Fachgebiet.
Ein herkömmlicher seherfreundlicher Film ist das jedenfalls nicht, aber trotzdem oder gerade deswegen ein interessanter und großer.