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    Cop Story

    Für manche 80er-Jahre-Klassiker scheint die Zeit für ein Remake gekommen zu sein. Nachdem schon Colin Farrell in „Total Recall“ in die Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger trat, ist nun Paul Verhoeven’s „Robocop“ an der Reihe. Und auch hier hat man sich viel Mühe gegeben einen ordentlichen Film zu erschaffen. Die Story ist sehr gut ausgearbeitet und bietet auch sehr viele Denkansätze. Vor allem der wieder einmal herausragende Samuel L. Jackson liefert einige provokante Forderungen nach mehr Überwachung und Kontrolle. Viele seiner Aussagen hört man aktuell aber auch schon im „echten“ Fernsehen („Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“). Doch wo zieht man die Grenze?

    Typisch Paul Verhoeven ist das Original sehr brutal und blutig ausgefallen und war deshalb lange Zeit nur schwer erhältlich. In dieser Hinsicht hat man die 2014er-Version etwas entschärft. Es geht zwar noch immer heftig zur Sache, aber es bleibt alles im Rahmen. Da kein nackter Frauenoberkörper vorkommt, hat der Film in Amerika sogar eine PG-13-Freigabe erhalten. Der starke Waffengebrauch und die Szene mit dem in seine Einzelteile zerlegten Robocop scheinen in US einer solchen Freigabe anscheinend nicht im Wege zu stehen.

    Neben der recht guten Story und den sehenswerten Special Effects ist der Film auch noch sehr gut besetzt. Michael Keaton, Gary Oldman und (wie fast immer) Samuel L. Jackson liefern eine tadellose Leistung ab. An diesem Film kann man sehr gut sehen, dass Top-Schauspieler einen an sich schon guten Film noch eine weitere Stufe heben können. Die Leistung von Joel Kinnaman als Alex Murphy bzw. Robocop lässt sich schwer beurteilen, da er durch die Maske/Rüstung nur eingeschränkt agieren durfte.

    Das „Robocop“-Remake lässt sich durchaus als sehr gelungen bezeichnen. Der Film ist ein solider Action-Film geworden, der mit einer feinen Story und einigen Denkanstößen punkten kann.

    Jetzt bin ich schon gespannt auf den nächsten Hit der frühen 90er im neuen Gewand: „Point Break“ (Gefährliche Brandung).
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    15.12.2015
    20:41 Uhr
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    Robophobie in den USA

    Das Remake ist überraschend innovativ geworden. Mit Respekt und Verbeugung vor der Version von Verhoeven hat Padilha ein modernes Update des Roboterpolizisten gedreht, das auch eigene kreative Wege geht und damit überzeugt. Dabei hat man als Zuschauer immer das Gefühl etwas Vertrautes zu sehen, aber trotzdem ist alles neu. Mutig ist das Werk auch noch: Samuel L.Jackson als rechter und verlängerter Arm der Waffenlobby wünscht sich für die Sicherheit der USA statt menschlicher Polizisten den alleinigen Einsatz von Ordnungshütermaschinen. Wie offen er seine Überzeugung und für die neue Technologie eintritt, ist unglaublich. Das Traurige an der Sache ist, dass es genau solche Typen in der Realität gibt ... Wer die Möglichkeit hat, kann und wird im eigenen Interesse manipulieren - das gilt es zu verhindern!
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    09.02.2014
    14:04 Uhr