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    Ein Film im Film

    Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
    Im Nachhinein mein bester Film bei der diesjährigen Viennale (wobei ich das Anchorman-Screening noch vor mir habe, aber den kenne ich ja schon) war wohl der Film mit den wahrscheinlich geringsten Produktionskosten. Ein kleiner Film mit einem Budget von nur 10.000 Dollar, mit normalen Kameras gemacht und zuhause am Computer geschnitten. Ohne großen Schauspielern aber mit einer großen Geschichte. Eigentlich sogar drei Geschichten, denn der Film beginnt wie eine nette Schülergeschichte über zwei Freunde, die einen Film drehen wolle. Daraus wird später eine ernsthafte wenn auch unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing. Und zum Schluss mutiert der Film zum packenden Thriller.

    Worum geht es? Matt und Owen sind zwei Aussenseiter an der Highschool und arbeiten an einem Film für die Schule. „The Dirties“ nennt sich dieser Film im Film, der eine Abrechnung mit all jenen ist, die sie an der Schule mobben. Doch ihr Schulfilm wird vom Lehrer zensiert und so kommt Matt immer mehr zur Überzeugung, sich nicht nur filmisch, sondern ganz real an seinen Peinigern zu rächen. Wobei die Grenzen zwischen dem Film und dem Film im Film immer mehr verschwinden, so wie auch die Grenzen zum realen Matt (er ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Regisseur, Autor, Cutter und Produzent) fliesend sind.

    Mit einem improvisierten Skript wurde dieser Film an diversen öffentlichen Orten gedreht und viele Szenen sind so erst bei den Dreharbeiten entstanden, wie zum Beispiel die gelungene Anfangsszene, in der die beiden zufällig in einem Park auf zwei Kinder treffen, die von ihren großen Filmambitionen erzählen.

    Der Film strotzt nur so von filmischen Anspielungen an viele bekannte Werke, ist irrsinnig unterhaltsam und regt dennoch zum Nachdenken an. Ich bin schon gespannt auf das nächste Werk von Matt Johnson.
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    03.12.2013
    12:41 Uhr