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73.8% Bewertung
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    Blutgletscher

    Ich weiß nicht so recht, wie ich diese Kritik schreiben soll und den Film einordnen soll. Denn einerseits war der Film wirklich weltspitze und kann mit den ganz großen mithalten, aber andererseits weiß ich gar nicht, in welcher Ecke ich mich verstecken soll. Definitiv ist "Blutgletscher" ein sehr interessantes Projekt, dass gut umgesetzt wurde. Entweder man mag ihn wohl, oder nicht. Ich bin mir jedoch bei meiner Entscheidung noch nicht ganz sicher, deswegen gebe ich ihm 50%.
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    29.01.2015
    12:10 Uhr
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    Diagonale-Vorführung

    Hatte das Glück, den Blutgletscher letzten Samstag auf der Diagonale zu sehen - und ich muss sagen, ich bin sehr froh, ihn gesehen zu haben. Ein wirklich gelungener Horrorfilm, mit vielen schönen Anklängen an Klassiker (Carpenter, ...), tollen "Kreaturen" und Schauspielern.
    Im Anschluss an den Film gabs dann noch ein Publikumsgespräch mit Gerhard Liebmann und Brigitte Kren, das insofern ein interessanter Augenöffner war, als dass herausgekommen ist, dass der Film in Österreich keinen Erfolg hatte (nur 13.000 Zuschauer), dagegen im Ausland (Kanada, Spanien, ...) extrem gut angekommen ist.
    Wirklich schade, dass man (wieder einmal) einen österreichischen Film in Österreich nicht zu schätzen weiß.
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    24.03.2014
    13:52 Uhr
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    Austro-Thing

    Kann mich dem Vorredner nur anschließen ... finde den Film auch recht gelungen.

    Eine österreichische Variante von "The Thing" - man merkt, wo Anleihen genommen wurden, aber durch den Öko-Background wird es dann doch ein eigenständiger Film. Und auch in den Szenen, wo es trashig(er) wird, hält der Film von der Machart her eine gewisse Qualität und driftet nicht komplett ins Lächerliche ab, wie bei den meisten Billigproduktionen.

    Und, ja, das Ende hat was. Ein heftig-deftiger Gedanke aber irgendwie im Kontext des Genres doch auch glaubwürdig...
    09.10.2013
    10:05 Uhr
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    Atmosphärischer Creature-Horror aus Österreich


    Die Erderwärmung wird immer ernstzunehmender. In Österreich erkunden dies Wissenschaftler auf einer Forschungsstation in den Alpen anhand von Gletscherproben. Kurz bevor die Umweltministerin, Frau Bodicek (Brigitte Krenn), der Station einen Besuch abstattet, machen die Forscher in Begleitung des Technikers Janek (Gerhard Liebmann) einen seltsamen Fund: aus einem schmelzenden Gletscher tritt rote Flüssigkeit aus – mit ungeahnten Auswirkungen auf die örtliche Tierwelt. Denn ab diesem Zeitpunkt bekommen die Mitglieder der Forschungsstation immer öfter mutierte Tierkreuzungen zu Gesicht.

    Nach „Rammbock“ bringt Regisseur Marvin Kren einen weiteren Film mit atmosphärischer Dichte in die Kinos. Getragen wird „Blutgletscher“ von Hauptdarsteller Gerhard Liebmann, der den schon jahrelang auf der Forschungsstation lebenden Ingenieur mimt. Ihm gelingt eine äußerst vielschichtige Darstellung der rohen Persönlichkeit dieses Aussteigers. Natürlich profitiert Liebmann auch von Regie und Drehbuch: Janek ist eine jener Figuren, die mit einer glaubwürdigen Backstory bedacht wurden, was die Dreidimensionalität des Charakters begünstigt.

    Freilich gelang das nicht bei jeder Figur – einige Nebenrollen wirken vielmehr wie Typen, als wirkliche Menschen. Und im extremsten Fall nicht einmal das: Wolfgang Pampel beispielsweise spielt Bert Krakauer, jenen kernigen Tiroler mit langem grauen Bart, der die Ministerin und ihre Kollegschaft auf einem Wanderweg zur Forschungsstation führt. Zu beachten bleibt hierbei, dass Pampel der Synchronsprecher von Harrison Ford und dem Tirolerischen scheinbar nicht mächtig ist. So wurde dieser offensichtlich nachsynchronisiert – doch auch das ist eher schlecht als recht gelungen. Der Synchronsprecher spricht ein so weichgespültes Tirolerisch, dass es kaum mehr als solches erkannt werden kann. Hier wurde zu besserem Verständnis im deutschsprachigen Ausland einer Figur seine Glaubwürdigkeit genommen. Zumal es für die Erfassung der Story in keinem Fall nötig ist, dessen Dialoge zu verstehen.

    Was bei „Blutgletscher“ wiederum positiv hervorsticht, sind die starken Frauenfiguren. So lange man anfangs unsicher ist, ob Ministerin Bodicek überhaupt die einstündige Wanderung überstehen wird, so schnell wird beim Kampf gegen die aggressiven mutierten Tiermonster klar, dass sie darin eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch Tanja, als Klimaforscherin teil von Bodiceks Entourage und Janeks Love Interest, gibt nicht hilflos und kreischend die zu rettende Frau, sondern ist eine selbstbewusste Kämpferin.

    Sehen lassen können sich in diesem Creature Film auch die Kreaturen, welche in die Erzählung, die den Kampf um Leben und Tod zum Hauptthema hat, einen Hauch von Kinderfantasie bringen. Wenn sich ein Fuchs mit einem Käfer mischt oder ein Adler einen riesengroßen Insektenstachel besitzt, dann erinnert das vielleicht an Zeichnungen aus dem Notizblock eines Jugendlichen. Die Kamera, die mit einer hohen Anzahl von Nahaufnahmen arbeitet und auch sehr viel zu intensiven Stimmung beiträgt, hat auch ihre negativen Seiten. In actionreichen Szenen ist sie mitunter zu verwackelt, um die Monster tatsächlich in ihrer Gänze „genießen“ zu können.

    Das Ende wird das Publikum entzweien – für manche wird es den Film aufwerten, für andere wohl eher weniger. Es bleibt zumindest soviel zu sagen: es funktioniert!
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    20.09.2013
    16:29 Uhr