Lee Daniels entwirft eine Chronik der amerikanischen Nachkriegs-Präsidenten mit besonderem Blick auf die Bürgerrechtsbewegung der Farbigen. Das Ganze wird aus der Sicht des langjährigen Butlers Gaines (hervorragend Forest Whitaker) geschildert. Präsidenten kommen und gehen, der Butler bleibt. Dabei kann Daniels auf eine lange Liste von Promidarstellern zurückgreifen, auch wenn die sonst nicht als Schauspieler zu sehen sind wie Oprah Winfrey als Buttler Gattin oder Mariah Carey als dessen Mutter. Oft reichte eine neue Nase für die Unkenntlichkeit.
Es gelingt durch den Familienaspekt des farbigen Angestellten eine ganz persönliche Note einzubringen. Und dieser Individualismus ist ergreifend, wenn auch gegen Ende etwas überdehnt. Die ganz persönlichen Szenen sind die besten. Der übliche Rahmen einer erzählenden Darstellung wird oft durch den schnellen Schnitt überschritten, wenn z.B. Originalaufnahmen von Straßenkämpfen mit einem Dinner im Weißen Haus kurz getaktet werden.
Es ist das Schicksal der amerikanischen Familie Gaines zwischen Vietnamkrieg und politischen Attentaten der 60er Jahre, im Kampf um Gleichberechtigung gegen Presse und Klu Klux Klan. Auch sie muss tödlichen Tribut leisten, wobei die Familie auseinanderzubrechen droht.
Verständlich, dass sich all ihre Hoffnungen mit Präsident Obama erfüllen. Ebenso verständlich wie die Tatsache, dass es die Amerikaner nicht so sehr mögen, wenn ihnen ein Spiegel vorgehalten wird über ein dunkles Kapitel ihrer Innenpolitik, das sogar mit unserem Holocaust verglichen wird. Drum ist der Film dort auch kein Erfolg und bei uns findet er zu wenig Beachtung.