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    die Kunstfälscher

    Drehbuch von den Coen-Brüdern an der Kamera steht Ballhaus Junior.
    Es dauert etwas, bis die Komödie in Gang kommt. Anfangs quälen sich Kunstfälscher Major (Tom Courtenay) und Harry Deane (Colin Firth) mit der prolligen Texanerin PJ Puznowski (Cameron Dias) arg durch die etwas dröge Handlung. Man will schon wegzappen, da liefern sich Harry und PJ eine emotionale Redeschlacht, die aufhorchen lässt. Und plötzlich ist es vorübergehend eine ganz nette Komödie. Zwar ohne Tiefgang aber so spaßig sieht man Colin Firth selten. Er kämpft mit festgeschraubten Stühlen und versucht sich als Fassadenkletterer mit einer Ming-Vase unterm Arm. Auch die Jungs an der Rezeption oder der chinesische Dolmetscher sind keineswegs schlechte Komiker. Es sind hübsche Einzelleistungen. Kurzes Aufflackern von Situationskomik wegen der höchst seltenen Sicherheitsanlage in der Villa vom reichen Bösewicht Alan Rickman, der den etwas durchgeknallten auch ganz überzeugend spielt. Aber nach Madams Flatulenzen (sie wähnt sich unbeobachtet außer Hörweite) wird es wieder flach und flacher. Selbst die Fälschung wird zur Nebensache. Es scheint, als ob am Ende keiner so genau weiß, wo der echte Monet ist. Egal die Handlung mit der entsprechenden Komik ähnelt, wollte man sie graphisch darstellen, einer Zeichnung von Saint-Exupéry: ‘Schlange hat Elefanten verschluckt‘: vorne und hinten flach und in der Mitte ein Hügel. Alles in allem geht es so. Colin Firth sei Dank. Aber wer oder was ist Gambit?
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    29.06.2015
    20:15 Uhr