ich fahre mit dem zug, oder mit dem rad. meine augen werden nicht feucht, wenn ich ein gepimptes auto sehe, und wenn ich von illegalen straßenrennen höre, möchte ich die gemeingefährlichen raser allesamt in den knast stecken. schlechte voraussetzungen also, aus mir ein mitglied der furious-familie zu machen – und dieser teil 7 ist denn auch der erste, den ich mich gezwungen habe anzuschauen.
worum geht’s? wie schön, wenigstens nimmer idiotische rasereien im stadtgebiet, um den testosteronüberschuss abzubauen oder sonst eine urmännliche gschicht – diesmal lautete die anforderung an regisseur wan: "james, wir werden autos aus dem laderaum eines flugzeugs mit fallschirmen rausschicken, und die müssen dann auch irgendwo landen. denk dir den rest aus..." der rest ist dann dem entsprechend: einerseits furiose actionszenen, bei denen ich etwa an einen bond denken musste – aber eben noch ein euzerl überdrehter: da reicht es nicht, mit einem sportauto in einen wolkenkratzer hineinzukrachen, ihn quasi (bei avis) zu parken: da muss der bolide natürlich weiter rasen, von turm I in turm II, und dann noch weiter (wie gut, dass die wolkenkratzer in abu dhabi gleich zu dritt rumstehen), in turm III hinein. kleine rache für den angriff aufs eigene heim, aufs eigene territorium – und vermutlich 9/11...
und dann wäre noch der inhaltliche teil, der kitt, der die wesentlichen parts – die action – zusammenhält.
wie bereits bemerkt: rache – die "furious 7" (kurosawa rotiert im grab) rächen sich für den mord an einem der ihren an bösewicht deckard shaw (jason statham), der seinerseits rache nimmt dafür, dass in teil 6 sein bruder ins koma befördert wurde (besonderes zeichen der fürsorge ist offenbar, dass er das krankenhauspersonal gleich mit bedroht...), familiensinn – der betrifft aber weniger weib und kind als die gemeinschaft der gleichgesinnten (eingesperrt im familienvan ist halt jeder "beginn eines neuen lebensabschnitts" schwer) und primitive emotionen, zwischen brutalität ("ich bin nicht hier zum spielen") und sentimentalität ("du wirst immer bei mir sein, du wirst immer mein bruder sein") wechselnd: "ich denke das macht die filme menschlich..." ach ja...
der rest des plots: da spielt auch noch ein fieser terrorist, natürlich schwarz, eine rolle – und das "auge gottes" (woran erinnert mich das nur), das ultimative überwachungsprogramm, ist natürlich eine gute sache im besitz der rechten leute, automobile kriegsführung die notwendige strategie, wenn "aus ekelerregenden politischen gründen" (mr. nobody kurt russel) jede offizielle beteiligung von US-regierungstruppen ausgeschlossen ist.
fazit: cartoonhaftes action-spektakel mit konservativen werten, dumpfen emotionen und stupiden dialogen – muckis und wackelnde pobacken sollen wohl vom erbärmlichen schaupiel ablenken. die 30 wertungspunkte gibt’s von mir allein für die stunts und die kameraführung.