4 Einträge
7 Bewertungen
79.3% Bewertung
  • Bewertung

    Die einsame Waldhütte

    Ein Polit-Thriller der Extraklasse. Außerdem ist es ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Terroristenhatz in den 70er Jahren – nicht nur in Amerika. Bei uns war es Die bleierne Zeit oder Deutschland im Herbst.
    Der ehemalige Terrorist Jim Grant (Robert Redford) wird nach über 30 Jahren durch die Verhaftung von Sharon (Susan Sarandon) eines Mitgliedes der Weathermen einer Untergrundorganisation, die gegen den Vietnamkrieg war, aufgescheucht. Sie hatten sich durch Banküberfälle finanziert und Jim soll angeblich einen Wachmann erschossen haben.
    Es entspinnt sich ein Wettlauf zwischen dem FBI (unter Terence Howard) und dem hartnäckigen Journalisten Ben (Shia LaBeouf), die Jim ausfindig machen wollen. Dabei ist Jim nicht nur auf der Flucht, sondern er will auch noch durch Kontakte zu seinen ehemaligen Mitverschwörern seine Unschuld beweisen.
    Nachdem er seine kleine Tochter Isabel (Jackie Evancho) seinem Bruder Daniel (Chris Cooper) anvertraut hat, kontaktiert er seine ehemaligen Mitverschwörer, die meistens nichts von ihm wissen wollen, und als arrivierte Bürger leben. Und dennoch hilft jeder Jim ein Stück weiter um ans Ziel zu kommen. Nick Nolte verschafft ihm ein Auto, Richard Jenkins als Prof empfindet die stärkste Abneigung, gibt ihm aber einen Hinweis für Mimis (Julie Christie) Telefonnummer. Brendan Gleeson hat ein ganz besonderes Verhältnis zu Jim, das nicht bei allen Zuschauern ankommt. (Wird hier auch nicht verraten.)
    Regisseur Redford berichtet nicht linear von A nach B, sondern verteilt die Ermittlungserfolge zwischen den Behörden und der Presse.
    Höhepunkt, Wendepunkt und Schlusspunkt ist das Zusammentreffen von Jim und Mimi in einer einsamen Waldhütte, ihrem früheren Versteck. In einem geschliffenen Dialog werden die Argumente der Weathermen von damals ausgetauscht. Jim räumt ein, Fehler gemacht zu haben (‘Ich bin erwachsen geworden.‘) Mimi tut das nicht. Sie geht. Das FBI verhaftet Jim. Aus den Nachrichten erfahren wir, dass sich Mimi dann doch gestellt hat und Jim damit entlastet ist. Nur eine Marginalie!
    Die unterschiedlichen Ermittlungen und die Reaktionen von Jim machen die Spannung aus. Das zärtliche Verhältnis zwischen Jim und seiner Tochter Isabel sowie Jims süßes Geheimnis geben dem Film anrührende Tiefe.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    20.03.2021
    10:05 Uhr
  • Bewertung

    Schrittgeschwindigkeit

    Robert Redford ist vor der Kamera großartig, liefert aber auch auf der anderen Seite sehr gute Arbeiten ab. Seine Regie-Werke glänzen generell nicht durch hohes Tempo oder rasante Schnitte, sondern mit einer guten Story. So verhält es sich auch bei „The Company You Keep - Die Akte Grant“.

    In eher gemächlichem Tempo werden die Entwicklungen rund um die untergetauchten Mitglieder einer ehemaligen militanten Untergrundbewegung beleuchtet. Shia LaBoeuf, der hier einen ehrgeizigen Reporter verkörpert, trägt durch seine Recherchen immer mehr zur Entwirrung des Puzzles bei. Diese schrittweise Aufdeckung der Zusammenhänge drückt zwar doch etwas auf die Erzählgeschwindigkeit, lässt die Abläufe aber sicherlich realistischer erscheinen als so manche CSI-ähnliche Ermittlungsgeschichte.

    Zur soliden Story gesellt sich auch eine hochkarätige Besetzung, die einen großen Bogen von hochrangigen Altstars (Robert Redford, Nick Nolte, Susan Sarandon,…) bis zur jungen Garde (Shia LaBeouf, Anna Kendrick) schlägt. Insgesamt ergibt das einen guten stimmigen Film, der aus meiner Sicht aber auch eine Spur mehr Geschwindigkeit vertragen hätte.
    schifferl_8ecab76654.jpg
    13.10.2015
    15:34 Uhr
  • Bewertung

    Spannend, intelligent und kurzweilig

    Nach seinem eher müden "Von Löwen und Lämmern" Ausflug ins Fach der Politthriller hat Robert Redford diesmal recht genau ins Schwarze getroffen. Seine Romanverfilmung über ehemalige Terroristen, deren Identitäten auffliegen bzw. die sich ihrer Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen stellen müssen, funktioniert hervorragend, macht Spaß beim Zuschauen und ist trotz ihrer Laufzeit von gut 2 Stunden recht kurzweilig geraten. Mir hat sogar Shia LaBoeuf als Reporter wirklich gut gefallen. Er ist so etwas wie die Leitfigur des Filmes, die die Hinweise zusammenträgt.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    18.08.2013
    20:18 Uhr
  • Bewertung

    Mehr als solide

    "The Company You Keep" ist trotz der großen und häufigen Präsenz von Redford und Shia LaBeouf als Eingangsfigur für den Zuschauer eigentlich ein Ensemble-Film. Einige Nebenrollen sind mit Susan Sarandon, Nick Nolte und Brendan Gleeson dann auch hochkarätig besetzt.

    Die Story ist spannend, wenn auch nicht zum Nägelkauen spannend, aber das ist schon okay so. Hie und da gibt es ein paar Schwächen und offene Fragen, aber alles in allem ist "The Company You Keep" gute und kluge Unterhaltung und deutlich gelungener als Redfords eher lahmes "Von Löwen und Lämmern".
    lex217_0d8e49e998.jpg
    07.08.2013
    15:34 Uhr