erst ein cooler bot-fight à la real steel, weiter mit einer verfolgungsjagd à la batman und gleich darauf ab in die gefängniszelle: die arme junge tante kann nicht verstehen, was sie in der erziehung des teenies hiro falsch gemacht hat... bei einem zwischenstop zum nächsten bot-fight begleitetet hiro seinen älteren bruder tadashi auf dessen "nerd"-uni – und leckt blut. da will er hin, denn nur wer so richtig smart ist, ist cool!
ein tragisches unglück nimmt ihm jedoch seine erste geniale erfindung – und das leben seines bruders.
so ganz allein ist hiro aber doch nicht: äußerlich eine mischung aus michelinmännchen, marshmallow und kung-fu-panda, und innerlich eine robuste konstruktion aus carbonstahl, füllt der knuddelige roboter baymax bald alle notwendigen rollen aus: mal persönlicher pubertätsbegleiter mit aufklärungsagenden und detektivischem spürsinn, mal wärmekissen oder schützender airbag – und, nach einem programmupdate: baymax der durchschlagskräftige iron-man-abklatsch. mit ihm und vier mitstreitern will hiro das unglück aufklären – und fürchterlich rache nehmen.
baymax' robotergesetz – "unsere programmierung verhindert, dass wir menschen verletzen" – klingt aber arg unvereinbar mit hiros unausgegorenen racheplänen...
fazit: was baymax den roboter auszeichnet, ist nicht seine ästhetische besonderheit, sondern sein tonfall, seine altklugen weisheiten und ratschläge, die man jedem kleinen kind gerne und überall mitgeben möchte – eine immer spürbare wärme und sensibilität, wie in den momenten, wo er in seinem deformierenden iron-man-anzug einem schmetterling nachsieht: ein gemüt wie disneys ferdinand der stier...
was baymax den film betrifft: disney schafft hier den spagat zwischen notwendiger marktanpassung und menschlichem tonfall – superhelden sind die prinzessinnen von heute, und dank der tochterfirma marvel kann disney hier auf reichlich vorbilder zurückgreifen. wer sich bei den (nicht gar so lustigen) action-sequenzen an spider-man erinnert fühlt, wird aber auch den unterschied bemerken: nicht rache darf den lebensplan bestimmen – das hätte tadashi nicht gewollt... und nicht abigail. und mit sicherheit nicht ferdinand der stier und baymax der persönliche gesundheitsassistent.