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    Poetische Entfremdung

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Als junge Filmstudentin lebte die Schwedin Mia Engberg im Pariser Stadtteil Belleville. Nun arbeitet sie filmisch ihre Vergangenheit und vor allem ihre Beziehung zu dem Kleinkriminellen Vincent auf. Die Filmemacherin, die nach Aussagen ihres damaligen Freundes ständig auf der Suche nach neuem Filmmaterial ist, begibt sich auf Spurensuche in die eigene Vergangenheit. Sie erinnert sich an gemeinsame Erlebnisse, Gespräche und diverse Ausschreitungen in den Pariser Vorstädten. Ihr Film kann dabei am ehesten als filmischer bzw. dokumentarischer Essay beschrieben werden. Die Bilder sind entweder stark entfremdet, oder sind fast bis zur Unkenntlichkeit gekörnt bzw. verpixelt. Dennoch untermalen sie auf poetische Art und Weise die beiden Tonebene, die sich aus einem Monolog der Filmemacherin auf schwedisch und einem Telefonat mit dem ehemaligen Liebhaber aus Belleville zusammen setzen. Dieser kleinkriminelle Dealer, der die letzten 10 Jahre im Gefängnis verbrachte, bleibt dabei jedoch stets eine körperlose Stimme, von der man oft nicht weiß, ob der dazugehörende Körper je existiert hat, oder vielmehr eine imaginierte Methapher der Schwedin ist.
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    14.02.2013
    23:55 Uhr