Forum zu A Single Shot

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    Psychospiel in dunklen Bildern

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Es gibt immer wieder Momente in Filmen, die nur einen Sekundenbruchteil dauern, aber das Leben der Protagonisten völlig auf den Kopf stellen. So ergeht es auch John Moon (vielleicht eine Referenz zum fantastischen Film „Moon“ - natürlich auch mit Sam Rockwell), als er bei einem Jagdunfall eine junge Frau trifft und in ihrer Nähe eine Kiste voll Geld findet. Von nun an beginnen sich die Kreise um den rauen Typen mit dem weichen Herz immer enger zu ziehen – denn eine ihm unbekannte Person beginnt ihn zu terrorisieren. Diese Geschichte erzählt der amerikanische Independentfilm sehr langsam und in dunklen Bildern. So dunkel, dass man meinen könnte, dass der Beleuchter während der Dreharbeiten auf Urlaub war und der Film nur mit Kerzen und herkömmlichen Lampen gedreht wurde. Und auch wenn nicht viel passiert, macht es einfach wie immer Spaß Sam Rockwell bei seiner One-Man-Show zuzusehen, wie er um seine Existenz kämpft. Dabei hat er sich für die Rolle einen Akzent angeeignet, der für die meisten Zuseher wohl nur mit Hilfe von Untertiteln verständlich ist. Einen großartigen Auftritt als Nebendarsteller hat auch William H. Macy, der einen halbseits gelähmten Kleinstadtanwalt mimt. Insgesamt ist „A Single Shot“ also ein über weite Strecken spannender Psychothriller, der auch viel über das harte Leben und soziale Probleme in einer armen Region in den USA erzählt, aber durch seine langsame Art und ein paar Schwächen im Drehbuch dann doch einige Längen aufweist.
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    08.02.2013
    23:59 Uhr