Forum zu Frankenstein

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75% Bewertung
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    Zwischen Liebe und Forscherdrang

    Das ist der Vater aller Frankenstein-Verfilmungen, ein Horror Klassiker von 1931 von James Whale. Dass der Film noch aus der praedigitalen Phase stammt, als der Plot noch vollständig auf Zelluloid gebannt werden musste, merkt man dem Oldie schon an.. Doch wenn man den Film unter dem archivarischen Aspekt sieht, kann man ihm immer noch einiges abgewinnen. Besonders die exzeptionelle Kameraarbeit von Arthur Edison ist beeindruckend.
    Zunächst erfährt man etwas über den Titelhelden (Colin Clive), einen genialen Forscher, über sein soziales Umfeld, seine Verlobte Elizabeth (Mae Clarke) und Freunde. Dann erwacht das Monster zum Leben. Im Vorspann wird der Name des Darstellers nicht erwähnt. Da steht noch ein Fragezeichen dahinter. Inzwischen wissen wir, dass hier die Weltkarriere von Boris Karloff begann. Er prägte alle seine Epigonen: er ist etwas infantil, kann nicht sprechen, neigt zu Gewalt und fürchtet das Feuer. Selbst Maria (Marilyn Harris), das kleine süße Mädchen, dass ihm Gefühle entlockt, wird tot aufgefunden. Mehr sieht man gottseidank nicht.
    Ein fulminantes Finale in der Windmühle, die von der Bevölkerung angezündet wird lässt Hoffnungen bzw. Möglichkeiten für eine Fortsetzung offen. Es fällt auf, dass man hier bayerische Folklore in die Tracht der Einheimischen einfließen ließ.
    Insgesamt kann man sagen, dass dieser Film sehr dicht am Original von Mary Shelley anzusiedeln ist. Als Gegenpol wirkt die Figur von Frankensteins Vater, dem Baron (Frederick Kerr) entspannend spaßig. Sein Gehilfe, Fritz (sic!) ähnelt etwas Quasimodo.
    Horror der entspannt.
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    25.10.2018
    11:37 Uhr