1 Eintrag
1 Bewertung
45% Bewertung
  • Bewertung

    Steriler und langweiliger Film über eine Studentin

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Die Studentin Haewon (Jung Eunchae) hat seit etwas mehr als einem Jahr ein Verhältnis mit ihrem Theaterprofessor, dem Regisseur Lee (Lee Sunkyun). Immer wieder kriselt es zwischen den beiden und sie trennen sich, dann kommen sie wieder zusammen – es ist keine ideale Situation für Haewon, noch dazu, weil sie die ihre Beziehung vor den anderen StudentInnen geheim halten müssen. Eines Tages spitzt sich ihre persönliche Situation, die von großer Unentschlossenheit geprägt ist, dadurch zu, dass sich ihre Mutter entschließt, nach Kanada auszuwandern. Haewon freut sich zwar mit ihrer Mutter mit, aber sie weiß jetzt noch weniger, wie sie ihre Zukunft gestalten soll. Ihre Beziehungsprobleme machen es ihr auch nicht leichter. Leicht hat es auch das Publikum nicht mit diesem Film. Äußerlich sehr steril sind die Beziehungen der einzelnen Charaktere zu einander, obwohl sie sich innerlich sehr nach Nähe und Stabilität sehnen. Das liegt zum Einen am hölzernen Schauspielstil der Akteure, zum Anderen aber auch daran, dass es Regisseur Hong Sangsoo nicht gelungen ist, beim Publikum Sympathie oder auch Antipathie für eine der Figuren zu erwecken. Alles geht in dem langsamen Tempo dahin wie Haewon und Lee durch den Park einer alten Festungsanlage spazieren. Immer wieder bleiben sie stehen und r e d e n, allerdings reden sie größtenteils an einander vorbei. Die Festung, in der sich die Gespräche abspielen, könnte als Symbol für die Festung ihres Lebens gemeint sein, aus der ausbrechen wollen, es aber nicht schaffen. Zu groß ist die Faszination für die Schönheit des Alten und die Versuchung des Beständigen dicker Mauern um sich selbst herum. Man muss dem Film durchaus zugestehen, auf mehreren Ebenen vieldeutig zu sein, als Gesamteindruck hinterlässt er jedoch größtenteils Leere und Langeweile.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    15.02.2013
    23:51 Uhr