Forum zu Workers

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    Hund müsste man sein

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Der Film erzählt zwei Geschichten: einerseits geht es um einen Putzmann, der nicht in Pension gehen darf, da er sich seit 30 Jahren illegal in Tijuana aufhält und der in einem Wohnwagen lebt. Andererseits geht es um einen Hund. Und dieser Hund ist steinreich. Zu seinen Besitztümern gehört ein riesiges Luxusanwesen und eine handvoll Angestellter, die sich um sein Wohl kümmern. Geerbt hat der Köter mit dem Namen „Princesa“ das ganze Vermögen von seinem verstorbenen Frauchen. Was jedoch eher nach Primetime-Fernsehschinken klingt, ist letztendlich ein mexikanisches Sozialdrama über Klassenunterschiede und Ungerechtigkeiten. Und auf die Spitze getrieben wird dieser Klassenkampf mit der absurden Etablierung einer Hündin als Herrscherin über die Angestellten. Die Geschichte wird dabei in oft langen Plansequenzen (eine davon erinnert durch die verspielte Präsentation eines Straßenabschnittes entfernt an Jacques Tatis „Playtime“) erzählt, was einem die Zeit gibt genau hinzusehen und über das Gesehene zu reflektieren. Die Aussage des Films ist dabei eine harte Systemkritik. Kritik an einem System, in dem manche eben gleicher als die Anderen sind. „Workers“ ist somit ein sozialkritisches und leicht absurdes (jedoch in keinster Weise lustiges) Gesellschaftsporträt, in dem allerdings auch eine gehörige Portion Realität steckt.
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    11.02.2013
    23:54 Uhr