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    Minimalistische Geschichte mit weitem Spektrum

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Dem Regiedebüt des georgischen Regisseurs Zaza Rusadze wurde auf der Berlinale 2013 die Ehre zuteil, das Panoramaprogramm zu eröffnen. Erzählt wird dabei die Geschichte von Dimitrij, seiner Familie und der kleinen Stadt in der sie leben. Dimitrijs Alltag zeichnet sich so wie auch jener der allesamt sehr starken Nebenfiguren vor allem durch Wiederholung, Paranoia und Pseudo-Fluchtversuche aus der Tristesse aus. Als Ausgleich zu seiner langweiligen Arbeit bei Gericht zieht es ihn auch immer wieder in steile Felshänge und dunkle Höhlen. Inmitten dieses Kreisels taucht letztendlich Andrej auf, der sich durch seine aufmüpfige Art von den Anderen unterscheidet. Und auch Dimitrij ist von ihm fasziniert und versucht ihn mit allen Mitteln zu seinem Freund zu machen. In welcher Beziehung die beiden letztendlich zueinander stehen bleibt jedoch bis zuletzt ein Rätsel – wie auch viele andere Handlungsstränge. Diese minimalistische Geschichte lebt dabei vor allem von feinfühliger Regie- und guter Kameraarbeit. Auch wenn nicht viel passiert, ist es einfach schön den sympathischen Figuren mit ihren kleinen Macken zuzusehen und sie durch ihren Alltag zu verfolgen. Dazu gesellen sich manchmal auch mystische Bilder mit einem gewissen Suspence-Faktor, die Einblick in Dimitrijs Traumwelt geben.

    Fazit: „A Fold in My Blanket“ erzählt keine großen Geschichten, öffnet durch Andeutungen und mystische Bilder aber ganz beiläufig unglaublich viele Türen. Türen, die in die Vergangenheit, zur rätselhaften Gegenwart und in die Psyche der großartig gezeichneten Figuren führen.
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    07.02.2013
    23:58 Uhr