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65% Bewertung
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    déja vu

    jeder dekade ihre eigene adaption, und man hätte gehofft, mit eigenen sichtweisen: zu dickens 200. geburtstag leider aber wieder nur ein konventioneller, papierener kostümschinken, ausufernd alle events abfilmend, anstatt sich auf die beiden hauptplots pip/estella und pip/magwitch zu konzentrieren, ohne charakterentwicklung und ohne nachvollziehbare emotion. der blasse, uncharismatische jeremy irvine (im vorjahr vom "war horse" an die wand gespielt) kann nicht einmal seinem kleinen bruder (als junger pip) das wasser reichen; fiennes und coltrane spielt routiniert, bonham-carter (wohl aus unterforderung) sich selbst als corpse bride, die figur der estella bleibt wieder einmal eindimensional. obsession, machtspielchen und zweifelhafte charakterzüge? da wird dickens großzügig geglättet, und die abgründe der romanvorlage zum kulturgut reduziert.

    fazit: eine brave, für den literaturunterricht geeignete verfilmung mit schönen landschaftsaufnahmen. wer einen frischen, moderneren oder riskanteren zugang erwartet, wird enttäuscht werden.
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    25.03.2013
    18:56 Uhr
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    Verwirrspiel auf hohen Niveau

    Zu Beginn muss einmal gesagt werden, dass die Filmbeschreibung den Film nur sehr grob beschreibt. Die tatsächliche Handlung ist wesentlich komplexer als zunächt erwartet. Und so ergibt sich eine Reise durch das Leben eines jungen Mannes, wie es nur von einem Charles Dickens gezeichnet werden kann. Einige kleine Details mussten hierfür zwar adaptiert werden, doch meiner Meinung nach nicht immer ins Negative. Wer also auf Geschichten aus dem 19. Jahrhundert steht und sich auch auf die Sozialkritik dieses Films einlässt wird mit anspruchsvollen und nicht langweilig werdenden Stunden im Kino belohnt.
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    25.03.2013
    08:12 Uhr