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    Im Reich der Mitte

    Wenn Christian Bale (Jamie) hier als Bub nicht so grandios wäre, könnte man den Film eigentlich vergessen. Stephen Spielberg ist gut im Geschichten erzählen, die auch nicht langweilig sind und falls sein epischer Stil die Handlung doch etwas in die Länge ziehen sollte wie z.B. im Mittelteil, kann man ja immer noch mal kurz eine Atombombe ihren Lichtkegel verstreuen lassen, der Name Pearl Harbour fällt oder wir sehen Kamikaze Piloten beim Abschlussschnäpschen . Irgendetwas ist immer los.
    Meistens geht es um das Erwachsenwerden eines behüteten englischen Jungen in Shanghai im 2. Weltkrieg. Sein neues soziales Umfeld ändert sich nach der ungewollten Trennung von den Eltern. Neue Überlebenskünstler wie Basie (John Malkovich) und Frank (Joe Pantoliano) sind gute Lehrmeister, andere wie Dr. Rawlins (Nigel Havers) sind Jamie nur behilflich.
    Typisch für Spielberg ist, dass alle Probleme schnell gelöst werden und jeder weiß, dass Jamie seine Eltern bald wiedersehen wird. Es wird nie so richtig brenzlig. Dafür beeindrucken aber die Massenszenen. Die sind typisch für Spielbergs Actionreigen. Das ist wohl der Unterschied zwischen Spannung und Unterhaltung. Bei echter Spannung spannt sich der Handlungsbogen oder er wird bis zum Zerreißen gedehnt. Bei bloßer Unterhaltung hingegen fiedelt der Plot munter drauf los und steht im Schaufester.
    Auf seiner Odyssee durchwandert der Junge fremde Welten mit Flohmarkt-Charakter, wobei die Szenerie fast einen surrealen Touch erhält. Adam Sandler sorgt für eine nette Atmo im Lager und Miranda Richardson fürs leicht Tragische. Jamie überspielt locker kleinere Mängel, zumal wenn man sich zeitweise wie in einem Jugendfilm mit E.T. Aspekten wähnt. Zielgruppe?
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    01.11.2017
    12:50 Uhr