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    Clint Eastwood wird alt

    Clint Eastwood Filme sind eigentlich immer sehenswert. In letzter Zeit hat er seine Tätigkeit ja immer mehr hinter den Regiestuhl verlagert, doch hier ist er noch einmal vor der Kamera zu sehen. Er spielt seine Rolle gewohnt gut, doch merkt man ihm nun auch schon sein fortgeschrittenes Alter an. Da es im Film auch darum geht, dass er zu alt für seinen Job ist, passt das. Doch vielleicht hätte er den Film ein paar Jahre früher machen sollen - ein Baseball-Talente-Scout mit Sehschwäche in seinem Alter ist wahrscheinlich schon eher unrealistisch.



    Neben Baseball dreht sich die Story hauptsächlich um die Vater-Tochter-Beziehung von Eastwood zu seiner Filmtochter Mickey (Amy Adams). Dieser Konflikt ist natürlich mit einigen Film-Klischees ausgestattet, trotzdem wird die Geschichte interessant und berührend erzählt. Neben den Hauptdarstellern ist auch die Reihe der Nebendarsteller toll besetzt. John Goodman und vor allem Justin Timberlake wissen zu gefallen.


    Ein Film der zwar im (amerikanischen) Sportumfeld spielt, aber kein reiner Sport-Film ist.
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    11.03.2015
    13:32 Uhr
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    Mickey & Gus

    Wären da nicht die beiden großartigen Hauptdarsteller Clint Eastwood (Gus) und Amy Adams (Mickey), so wäre es eine blank-biedere Schmonzette. In wenigen Szenen schaffen es die zwei einen Anklang an ein Vater-Tochter Drama zu gestalten, dass man überall versteht. Dennoch strotzt der Film im Ganzen vor Klischees, vor allem amerikanischen Klischees. Man versteht das Fachchinesisch über Baseball kaum und schaut verwundert drein, wenn Worte fallen wie ‘innings‘ oder ‘curve‘. Uns ist diese Sportart so nahe wie der Südpol. So kann man auch manche Auseinandersetzung nur schwerlich nachvollziehen, sei es im Management oder im Privaten. Dass Mickey eine supererfolgreiche Anwältin ist, lassen wir mal so unkommentiert stehen. Der deutsche Titel greift kaum, denn Gus war nie raus aus dem Spiel. Und das mit der Kurve verstehe wer will:
    Der in die Jahre gekommene Spieler-Scout Gus stammt natürlich aus der Vor-Computerzeit (Was seinen Job gefährdet), besonders tragisch der Verlust seiner Sehkraft. Als Freund und Fachkollege vermittelt John-Flintstone-Goodman in der Idealbesetzung für diese Rolle zwischen den Fronten. Dann taucht auch noch Jugendschwarm Johnny (Justin Timberlake) auf und baggert Mickey an. Da ist das Ende bereits klar vorhersehbar. Erst schleimt er sich an den Alten ran, dann kommt der Frontalangriff. Der geht natürlich zunächst einmal in die Hose, alle drei gehen getrennte Wege. Aber nicht lange! Da spottet Mickey ein Naturtalent. Und schon gibt’s den finalen Versöhnungskuss. Als Gus das sieht meint er nur lakonisch ‘Ja, dann nehm‘ ich mal wieder den Bus‘. Na ja, geht so dank Gus und Mickey.
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    06.03.2015
    10:29 Uhr
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    Erfahrung ist alles

    Nach einer Reihe von Filmen, in denen er die Hauptrolle gespielt und Regie geführt hatte, wollte Clint eigentlich vor der Kamera nicht mehr tätig sein. Gut, dass er es sich für diesen Film noch einmal anders überlegt hat. Wohl als Produzent, aber nicht als Regisseur an Bord, konnte er sich ganz auf das konzentrieren, was er immer schon am besten konnte (bevor er auch das Regieführen perfektionierte): den alten Haudegen spielen, unter dessen ruppiger Schale ein weicher Kern lauert. Amy Adams passt als selbstbewusste und Football-begeisterte Tochter wunderbar zu ihm und sogar Justin Timberlake wirkt neben den beiden Vollprofis ganz passabel. Das Drehbuch bietet einen guten Ein- und Überblick in das Metier von Football-Scouts und mischt die Dramatik gegen Ende mit einem angenehmen Gefühl der Genugtuung - mehr sei nicht verraten. Sehenswert, auch wenn der komisch englische Verleihtitel für den deutschen Sprachraum eigentlich nicht hätte sein müssen.
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    03.02.2013
    22:37 Uhr