Forum zu Arbitrage

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    Macht will gewinnen

    Ein Krimi über Spekulationen in Millionenhöhe, bei dem der Fachmann wie selbstverständlich zustimmend nickt und meint ‘Stimmt! So is‘ es‘, und der Laie wundert sich ‘Unvorstellbar!‘
    Regisseur Jarecki kontrastiert das Privatleben des Milliardärs Robert Miller (Richard Gere) mit seinem Geschäftsgebaren. Außerdem erfahren wir, wie der Superdaddy zuvor vertuscht, Zahlen fingiert sogar gefälscht hat. Und gleichzeitig die Polizei (Tim Roth) gegen ihn ermittelt, weil seine kostspielige Geliebte (Laetitia Casta) bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Robert beging Fahrerflucht.
    Miller gelingt es immer wieder den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Etwaige Klippen innerhalb der Familie (wie die mit Ehefrau Susan Sarandon oder Tochter Brooke (Brit Marling) werden souverän umschifft. Nach außen zumindest. Es wird aber auch die tragische Seite des Vater – Tochter Verhältnisses angedeutet.
    Die Beweise für die Polizei kann er kaufen und ändern, so dass er ungeschoren davonkommt. Persönliche Narben, die nicht so schnell verheilen, werden wohl erst später sichtbar. Zuvor endet der Film mit einer Laudatio von Tochter Brooke auf ihren Vater auf einem Gala Dinner.
    Gere gibt den Robert Miller als einen pfiffigen, aber rücksichtslosen Charmeur. Er wirkt aber gehetzt und schläft schlecht. Eigentlich ist er nicht zu beneiden.
    Und weil hinter jedem großen Mann eine noch größere Frau steht, wird seine Ehefrau am Ende alle Fäden in der Hand behalten und alles nach ihren Vorstellungen lenken. Ihre Erpressung ist die raffinierteste Karte im Quartett. Es gibt keine Nur-Guten oder Nur-Bösen. Alle sind Opfer ihrer eigenen Wünsche. Sogar Robert Miller. Er ist am Ende der betrogene Betrüger. Realistisch und spannend.
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    17.07.2015
    14:11 Uhr