2 Einträge
2 Bewertungen
22.5% Bewertung
  • Bewertung

    kein platz für frauen...

    ...im club der untoten: die sanfte eleanor (saoirse ronan) und ihre blutdürstende mutter clara (gemma arterton) sind schon über 200 jahre lang auf der flucht – nicht nur wegen der ausgebluteten opfer, die sie hinterlassen, sondern aus furcht vor den häschern der vampir-bruderschaft, die keine frauen (und mit sicherheit keine huren aus der gosse) in ihrem elitären zirkel dulden wollen. doch eleanor sehnt sich nach einer festen bleibe – und nach einem neuen, eigenständigen leben...

    in vielen rückblenden (und rückblenden in der rückblende) erzählt neil jordan nach einer vorlage von moira buffini (die auch das drehbuch zu jane eyre verfasst hat) die geschichte einer jungen frau, die, von männern missbraucht und verkauft, sich schließlich ihr recht auf eine eigene existenz selbst herausnimmt, sich selbst und ihre halbwüchsige tochter als vampire neu erschafft (die schöpfungs-parallelen zu dracula untold sind unübersehbar) und so den tödlichen zorn der herrschenden männer heraufbeschwört. doch trotz neugewonnener stärke bleibt sie ihren alten verhaltensmustern verhaftet, ihrem männerhass und eleanor, ihrer einzigen gefährtin.

    mehr coming-of-age-story und mutter-tochter-drama mit klassenkämpferischen untertönen als klassische vampirgeschichte, verliert byzyntium im lauf der minuten und jahrhunderte immer mehr an spannung; eine verwickelte storyline, irritierende CGI (die blutenden wasserfälle, die mir nicht ganz auf dem stand der technik zu sein scheinen) und eine nervige vampirmutter, die sich in zwei jahrhunderten offenbar kein bisschen weiterentwickelt hat, tragen das ihre dazu bei.

    fazit: neil jordans interview mit einem vampir war mitte der neunziger jahre noch eine gelungene neuinterpretation des uralten blutsaugermythos – byzantium ist es nicht, trotz ähnlicher thematik und zeitgeistiger fokussierung auf jahrhunderte alte frauenunterdrückung.
    r2pi_f4e09adb6c.jpg
    10.03.2015
    00:15 Uhr
  • Bewertung

    Byzantium

    Nach "Twilight" schießen wohl immer mehr Filme über Vampire aus dem Boden. Interessanterweise überleben alle das Sonnenlicht und sie unterscheidet fast nichts von wirklichen Menschen. Wie sehr sich die Tradition doch geändert hat. Byzantium bietet eine sehr langatmige Story von Mutter und Tochter, bei der man sich sehr konzentrieren muss, um auch nichts zu verpassen. Die Rückblenden verwirrten mich mehr als mich über die Geschehnisse und das Warum und Wieso aufzuklären. Für mich zieht er sich leider sehr, ohne wirklich viel zu erzählen oder mich mit zu reißen. Die generelle Atmosphäre wirkt gut, jedoch wäre ich auch gut damit ausgekommen, ihn mir nicht anzusehen.
    1546434165-129608-zoom-500x600_c2da3c7708.jpg
    02.03.2015
    12:27 Uhr