Der Film war gut gemeint. Jedoch versprüht er nur ansatzweise die Kritik die Scorsese eigentlich vorgesehen hatte, kann er sich schließlich den ganzen Film nicht entscheiden ob er nun eine reine Kritik am amerikanischen Traum kundgeben will, oder sich auf die Geschichte des jungen Amsterdam konzentieren will. Was mich persönlich gestört hat ist, dass der Film stilmäßig in zwei Teile unterteilt ist. Im ersten, wo Amsterdam noch unter der Fittiche Bill the Butchers steht wird viel liebevoller und psychologisch wertvoller auf die Charaktere eingegangen, man erkennt dass Bill nicht wirklich ein Sadist ist, sondern an einer alten Welt festhängt, überholte Prinzipien hat von denen er nicht loslassen kann und somit alles was seine Idylle stört niederschießt. Als er sich jedoch mit Amsterdam "zerstreitet" wird er zum mordenden Perversling dem man einfach nur mehr einen Tritt geben will, er verliert sein Profil. Aber nicht nur er, der ganze Film verliert sein Tempo und sein Herz, er zieht sich und man langweilt sich. Der Schluss dagegen, indem die Kanonen und die Seemacht das Einläuten der neuen Zeit repräsentieren und beide Protagonisten mit ihren "Brotmessern" nur mehr überholt und lächerlich wirken ist gut gelungen. Jedoch les ich lieber Schnitzler wenns ums "Sein und Schein" geht.