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    Krebse statt Hochzeit

    Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus einer annehmbaren ‘Gulaschsuppe‘ am Ende nur Murks und Quark übrigbleibt.
    Das Zusammentreffen der beiden titelgebenden Hauptfiguren weckt anfangs noch Neugier. Tony (Grégory Gadebois) ein Fischer aus der Normandie wohnt mit seiner Mutter zusammen und sucht eine Frau. Ein ruhiger, gutgläubiger Typ, der etwas schlicht im Gemüt ist.
    Angèle (Clotilde Hesme), eine Frau mit Vergangenheit (Gefängnis, Bewährungshelfer, kleiner Sohn Yohan) stellt es schon geschickter an, wie man den Fischer an Land zieht. Sie greift ihm gleich an seine Kronjuwelen und spricht oft und gerne vom ficken. Doch dabei bleibt es nicht. Er ist da eher von der etwas schüchternen Art. Nach und nach erfahren wir Details aus dem Vorleben der beiden, die aber wenig zur Handlung beitragen. Weitere Einzelheiten werden eingestreut, das Ganze zerfasert sich mehr und mehr in Beiläufigkeiten: eine Theateraufführung, ein Gerichtstermin. Angèles Ziel ist aber die Hochzeit mit Tony. Alles läuft darauf hinaus.
    Und als alles bereit zu sein scheint, fragt der kleine Yohan ‘Tut es weh, wenn ein Krebs zwickt?‘ Selten war eine Frage berechtigter als die. Tony und Angèle lassen alle hinter sich und gehen mit Yohan Krebse fangen. Ende!?
    Also Krebse statt Hochzeit!? Zuvor hatte er noch ein Lied geschmettert und beide lachen sich darüber kaputt.
    Da ist so mancher Leerlauf drin, dafür wird viel geradelt. Dem Zuschauer ergeht es wie der Richterin ‘Jetzt bin ich aber völlig verwirrt!‘ K.V.
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    16.12.2015
    12:12 Uhr