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    Traumland Brasilien

    Die arbeitssuchende, etwas ausgeflippte Mutter Babou (Isabelle Huppert) und ihre Tochter Esmeralda (Lolita Chammah) haben total entgegengesetzte Einstellungen. Es kommt wegen Esmeraldas Hochzeit zum Zerwürfnis. Drum sagt Babou zu einer Kundin, während sie deren achtjähriger Tochter übers Haar streichelt ‘Ein schönes Alter. Erst später scheißen sie dir ins Gesicht‘.
    Doch Babou hat Erfolg im Beruf und im weiteren Verlauf versöhnen sich die beiden Frauen wieder.
    Was als Allerweltsstory daherkommt, besticht aber durch die grandiose Schauspielkunst des gesamten Ensembles, allen voran der Huppert. Dann überzeugt der Realismus der Normalität, was einen eigenen Charme entwickelt. Zeitsprünge sind kein Problem: ‘Hast du ein Gästezimmer?‘ /Schnitt/ ‘Hat’s dir gefallen?‘
    Die Tochter übernimmt allmählich Mutters Ansichten und die rettet via Mimik und mit einem Souffleur-Zettel das angeknackte Verhältnis ihrer Tochter zum zukünftigen Schwiegersohn. (ein Highlight!)
    Im knallharten Business entlarvt die Menschlichkeit die Heuchelei und zeigt die Verletzlichkeit der Heldin (ein weiteres Highlight!). Es wird aber kein Drama. Wie Medizin gegen Trübsal gewinnt Babou im Casino und eine Sambatruppe aus Rio tritt als Überraschung auf Esmeraldas Hochzeit auf. Die Kamera zeigt ausdrucksstarke Bilder, die auch ohne Dialog an den entscheidenden Stellen ihre Wirkung nicht verfehlen.
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    12.07.2013
    09:50 Uhr