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    Schlechter geht’s fast nicht

    Es war um Halloween 2012, als ich mich freiwillig in diese so genannte Horrorkomödie setzte. Ich hatte für ein Wiener Multiplexkino einige Monate Gratisbesuche gewonnen und dachte mir: Schau dir's an, es kostet ja nichts, die 90 Minuten wirst du schon überstehen, du tust damit was Gutes für die heimische Filmszene.
    Grundsätzlich bin ich auch den ATV-Eigenproduktionen wie „Das Geschäft mit der Liebe – Frauen aus dem Osten“ oder „Bauer sucht Frau“ nicht so abgeneigt, wie die meisten es für sich behaupten, die dann aber immer sehr gut über die Namen der Protagonisten informiert sind. „Saturday Night Fever – So feiert Österreichs Jugend“ kannte ich hingegen wirklich nur vom Wegschalten oder Nebenbeilaufenlassen, weil ich diese absichtliche Blödstellerei nicht ausstehen kann. Aber den Eigi von den vier Discohüpfern fand ich nicht ganz unsympathisch.

    Der langen Rede kurzer Sinn: Dieser Film ist einfach nur schlecht. Der Humor ist tiefer als beim geplärrten Faschingsschmarrn aus Villach. Handlung? Horror? Forget it! Da lässt man einfach einen Haufen junger Komparsinnen durch ein Waldstück laufen, fertig ist der Horrorfilm, und gezahlt wird eh schon vor dem Ansehen, ergo: Qualität ist irrelevant. Simon Schwarz hat Tourette-Syndrom und flucht „Hitler“ und „Arschloch“ vor sich hin. Lustig, oder? Dicke Mädchen werden zudringlich. Bruhahaha! Eine billige Stripperin in Polizeiuniform, ein Mann mit blonder Perücke in Frauenkleidern. Ist doch witzig!
    Ein Film wie die Showeinlage in einer Landdisco, wie die Pissrinne im Klo von einem Raucherbeisl, wie ein Frontalcrash auf der Landstraße. Ein Schandfleck für alle Beteiligten (außer die vier ATV-Proleten, von denen man es nicht anders erwartet hat). Regie und Drehbuch: Barbara Gräftner (wäre da nicht ein Pseudonym gescheit gewesen?)
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    03.02.2015
    23:42 Uhr