Forum zu Lawless

3 Einträge
3 Bewertungen
76.7% Bewertung
  • Bewertung

    Die Bondurant Brothers gegen den Rest der Welt

    Der gefühlte hundert tausendste Film über die Prohibition der 30er Jahre in den USA. Er unterscheidet sich durch drei Dinge von der Masse: erstens die lange Promiriege vor und hinter der Kamera, zweitens die Orgien von Blut und Brutalität, die hier verbraten werden und drittens hier gibt es fast keine Gutmenschen nur Verbrecher. Egal auf welcher Seite des Gesetzes, das es hier ja nicht gibt, sie stehen. Da muss man schon so ein hartgesottener Bursche sein wie Forrest (Tom Hardy) der älteste der Bondurant Brüder. Der lebte munter weiter, nachdem man ihm die Kehle durchgeschnitten hatte.
    Nachdem der Zuschauer optisch durch Ströme von Blut gewatet sind, Folter und brutale Schläge überstanden hat, sind noch drei von den vier Brüdern am Leben. Und die demonstrieren eine der amerikanischsten Eigenschaften überhaupt: immer wieder aufstehen. (Shia Labeouf, Jason Clarke) Das tun die Jungs und haben folglich viele Kinder. Zwei Frauen im Clan helfen dabei: die Animiermietze Maggie (Jessica Chastain) und die fundamentalistische Sektenangehörige Bertha (Mia Wasikowska). Gegen die Bondurant Brüder stehen noch Guy Pearce als arroganter sadistischer Special Agent und Gary Oldman als konkurrierender Gangsterboss.
    Die Atmosphäre ist düster, vorherrschend bräunlich, die Musik passt gut. Im Spaghetti Western pflasterten nur Leichen die Wege der Pistoleros, hier schwimmen sie noch in roter Farbe. Qualität kann man dem Streifen ja schlecht absprechen, aber für meinen Geschmack war zu viel Rot dabei. Nick Cave ist ja auch alles andere als ein Warmduscher. Hier hat ihm die Realität die Fakten geliefert, die John Hillcoat so farbig umgesetzt hat. Blutig spannend. Vampire könnten sich dran tot saufen.
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    10.11.2015
    18:51 Uhr
  • Bewertung

    Grundsolides Gangsterdrama

    Lawless versucht mit einem äußerst bekannten Cast - Tom Hardy, Jason Clarke, Shia LaBeouf, Gary Oldman, Jessica Chastain und Mia Wasikowska - zu trumpfen, bleibt im Endeffekt jedoch nur ein grundsolides Gangsterdrama.

    Die Geschichte des Films ist einfach und schnell erzählt: Drei Brüder handeln mit Alkohol und ein Gesetzeshüter versucht sie daran zu hindern. Die Handlung ist ebenfalls sehr vorhersehbar, es passiert nichts, was es nicht schon in anderen Filmen dieses Genres geben würde. Regisseur John Hillcoat bedient sich zahlreichen Gangster-Motiven, wie z.B. spannungsgeladenen Familienverhältnissen, der Frage nach Treue und Vertrauen etc., die man bereits aus Serien zur Prohibitionsära wie Boardwalk Empire kennt. Auch die Protagonisten entsprechen absoluten Klischeetypen: Tom Hardy als der brutale, stille Stoiker, Jason Clarke als der chaotische Trunkenbold und Shia LaBeouf als der unbeholfene, aber clevere Bursche. Guy Pearce als Antagonist verkörpert ebenfalls einen Prototypen. Nämlich einen derart widerlichen und furchteinflößenden Bundesagenten, den man eigentlich nur grauenvoll leiden sehen will. Daher lässt sich ein weiteres oft benutztes Gangster-Motiv ableiten: Der Gesetzeshüter wird als so unmenschlich dargestellt, dass man sich als Zuschauer auf die Seite der eigentlich kriminellen Hauptcharaktere schlägt.

    Was den Film jedoch extrem sehenswert macht, sind einerseits die fantastischen schauspielerischen Leistungen. Guy Pearce liefert hier eine geradezu geniale Performance ab, man kann nicht anders als seinen Charakter zu verabscheuen. Auch die drei Brüder werden von den entsprechenden Schauspielern perfekt dargestellt. Selbst Shia LaBeouf, den ich aufgrund der Transformers-Reihe nicht besonders ernst nahm, überzeugt hier als Jack Bondurant. Etwas schade ist jedoch die Talentverschwendung von Jessica Chastain, Mia Wasikowsa und Gary Oldman, da deren Rollen im Film wirklich von jedem x-belieben Schauspieler übernommen hätten werden können. Vor allem Gary Oldmans Charakter kommt kaum vor, von dem ich gerne mehr gesehen hätte, aber wenigstens hatte er den wirklich aller besten „ersten Auftritt“ bzw. „Charaktereinführung“ in dem Film.

    Auf der anderen Seite kann Lawless mit seinen beeindruckenden Bildern, dem fabelhaftem Setting in dieser Zeitperiode und den hervorragend gefilmten Action-Szenen glänzen. Die Landschaften von Georgia (USA) sind hier perfekt in Szene gesetzt: die einsamen weiten Felder, vereinzelte riesengroße Bäume auf den Weiden sowie wunderschöne Wälder und Täler. Ebenso grandios getroffen wurde der grimmig-schaurige Ton der Prohibitionsära. Während des Schauens fühlt man sich wirklich so, als wäre man in den 1930er Jahren. Die Action-Szenen sind großartig gefilmt. Vor allem der letzte Gun-Showdown im Film, mit den schnellen Wechseln zwischen unterschiedlichsten Perspektiven, zeigt eine tolle Kameraführung.

    Wer sich einen originellen Gangsterfilm mit absolut unerwarteten Wendungen und Überraschungen erhofft, wird hier vermutlich enttäuscht werden. Wer aber fabelhafte schauspielerische Leistungen, eindrucksvolle Bilder und spannende Action-Szenen erwartet, ist mit Lawless mehr als gut bedient.
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    22.10.2015
    21:44 Uhr
  • Bewertung

    Brutal & Intensiv

    Mir hat der Film sehr gut gefallen. Shia LaBeouf, Tom Hardy und Jason Clarke sind sehr stark gecastete Charaktere, die Story ist zwar nicht mega-originell aber sehr intensiv und atmosphärisch umgesetzt. Der Film ist sehr auch spannend und hat ein passendes Ende. Ziemlich befriedigend anzuschauen,
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    05.06.2013
    11:35 Uhr