Forum zu The Raven

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    Der Rabe

    Da es über den Tod von Edgar Allan Poe nur wenig gesicherte Fakten gibt, rechtfertigt es das Drehbuch von Ben Livingston und Hannah Shakespeare aus dem Wenigen viel zu machen. So haben sie manch wahre Aspekte eingebracht wie z.B. Titel von Poes Shortstory wie Die Grube und das Pendel oder eines der wenigen Liebesgedichte Annabelle Lee. Und natürlich Den Raben, der immer wieder Nimmermehr sagt (‘Nevermore‘). Manche Fakten sind gut erfunden, fügen sich recht passend ins Puzzle ein, wie seine notorische Geldnot oder seine Missachtung von Longfellow, einem anerkannten Zeitgenossen, der bis heute durch Volkslieder wie I Heard the Bell on Christmas Day oder Paul Revere’s Ride immer noch fortwirkt.
    Mit der Liebesgeschichte zwischen E.A.P. und Emily (Alice Eve) steigt die Spannung vor allem durch ihre Entführung in einem Sarg. (Klassisches Horrorthema!) Und die Polizei unter Inspektor Fields (Luke Evens) ist gezwungen mit Poe als Stichwortgeber zusammenzuarbeiten. Genauso wie Emilys Vater Captain Hamilton (Brendan Gleeson). Die Enthüllung des Massenmörders geht sogar mit Logik vor: der Schriftsetzer Ivan (Sam Hazeldine) wars, denn er kennt als echter Fan von E.A.P. die Gräueltaten bevor sie begangen werden. Da kann man das irgendwie konfigurierte Ende auch noch wohlwollend ertragen. Das Happy End in Paris ist durchaus publikumsaffin. Gut gemachte Unterhaltung mit leichten Schaudereffekten. Beinahe wäre der Massenmörder davongekommen. Er steigt in eine Kutsche. Ihm gegenüber sitzt Inspektor Fields mit Pistole. Schuss…Schluss…Regisseur McTeigue hat die Ringform als Schablone gewählt: Ende ist gleich Anfang: E.A.P. sitzt auf einer Parkbank und stirbt.
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    24.04.2023
    18:47 Uhr
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    Nevermore

    Edgar Allan Poe wurde kurz vor seinem Tod auf einer Parkbank sitzend vorgefunden. Die letzten Tage seines Lebens sind rätselhaft. The Raven webt eine Geschichte um den Autor und wie seine Werke eine Kriminaltat beeinflusst haben.
    Poe ist bekannt für seine morbiden und poetischen Gedichte, sein bekanntestes ist vermutlich der Rabe.
    In dieser Geschichte wird Baltimore von einer Reihe von Morden heimgesucht, die eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit mit Poes Werken aufweisen. Der Kommisar Fields zieht Poe bei der Suche nach dem Mörder zu Rate um die Hinweise, die gestreut werden zu entschlüsseln. Nach der Entführung von Emily Hamilton, Poes großer Liebe, wird die Schnitzeljagd zu einem Lauf gegen die Zeit.

    Düster, dunkel und morbide gibt sich diese Produktion, genau so wie Edgar Allan Poes Gedichte. Vor allem John Cusack überzeugt als Drogensüchtiger Dichter.
    Leider sticht der Film nicht heraus, so oder so ähnlich wurden schon andere Geschichten interpretiert (zB Pilotfolge der Serie "Castle").
    Das Setting ist großartig, die Kostüme und Kulisse ebenso. FÜr alle Fans von Sleepy Hollow und ähnichen Stories.
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    17.11.2015
    11:33 Uhr
  • Bewertung

    The Raven

    The Raven ist eine düstere fiktionale Darstellung, der letzen Tage von Edgar Allen Poe. Auf der Suche seiner geliebten, muss Poe einen Serienmörder jagend, der immer wieder Menschen so tötet, wie Poe es in seinen Geschichten beschrieben hat. Untermalt werden die einzelnen, meist detektivischen Szenen, mit kurzen Passagen aus dem gerade "betroffenen" Stück von Poe. Die Geschichte an sich wird sehr schnell, spannend und äußerst blutig erzählt. Alles in allem, so wie man sich ein gutes Werk von Poe erwartet.
    So gut der Film auch sein mag, so furchtbar ist die Aussprache sämtliche Akteure, zumindest im englischen Original. So wird permanent geflüstert. Sei es auf der Strasse, während der Verfolgungsjagd oder beim gemütlichen zusammen Sitzen. Letztes ist ja noch irgendwie erklärbar, durch das permanente Flüstern aber wird es mehr eine Tortur als ein Genuss dem Film zu folgen.
    Vielleicht ist The Raven auf deutsch leichter anzusehen. Im Englischen auf alle Fälle ist es ein wenig anstrengend. Dennoch ein Sehr spannender Film.
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    16.11.2015
    23:26 Uhr
  • Bewertung

    Mord nach Poe

    Da man nichts Genaues über das Ende von Edgar Allen Poe weiß, ist es legitim, wenn man eins erfindet. Und wenn das ein Gruselschocker ist, passt es ins Bild. Das hat Regisseur James McTeigue grandios umgesetzt. Neben vielen Beispielen aus Poes Werk beginnt er mit der bekanntesten Figur des Meisters: dem Raben, der immer ‘Nevermore‘ sagte. Es gibt Vergleiche mit zeitgenössischen Kollegen wie Longfellow und Verne. In düsteren Farben gezeichnet entsteht eine Mordserie und eine Liebesgeschichte. Beides durchaus legitim. Der Mörder nimmt sich Poes Kurzgeschichten als Vorlage und eine unglückliche Liebe zu Emily (Alice Eve) ohne Happy End bildet den Motor (Wo ist Emily?) der Handlung. Auch E.A.P. war nicht unbedingt ein Womanizer.
    Die polizeilichen Ermittlungen unter Detective Fields (Luke Evans) sind nachvollziehbar und dennoch spannend erzählt. John Cusack gibt den Poe beeindruckend echt. Er ähnelt ihm sogar. Der Schwiegervater in spe Brendan Gleeson dient mit seinem Reichtum nur als Kulisse, der den armen Schlucker anfangs nicht leiden kann. So ist es nur konsequent, wenn der Mörder am Ende für Zuschauer und die Filmwelt ein völlig Unbekannter ist. Aber er ist Poes größter Bewunderer: ein Schriftsetzer (Sam Hazeldine): ‘Ich bin ihr Meisterwerk.‘ Ein paar Wendungen drehen noch an der Spannungsspirale bis Poe Emily rettet und stirbt und dann entkommt der Serienmörder…doch nicht. Nettes optisch ansprechendes Schlussbild und ein Zurück zur ersten Einstellung. So macht Grusel Spaß, angelehnt an eine Figur der Literatur.
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    16.07.2014
    18:22 Uhr
  • Bewertung

    konventionell, aber vergnüglich

    Mir hat der Film gefallen und ich verstehe nicht recht, wo die üblen Verrisse herkommen und warum der Film nicht im Kino war.
    Klar, das Serienkiller-Spielchen ist schon altbekannt, aber es funktioniert doch immer wieder so gut, wie auch hier! Gut, hie und da gibt es ein paar nicht so schlaue Diaologzeilen, aber das war an einer Hand abzählbar und wurde beinahe vergessen gemacht durch einige überdurchschnittlich brauchbare Zeilen. Die Auflösung war für mich nicht vorhersehbar und außerdem simpel aber gut begründet.

    Mit Poes Literatur wurde immer wieder nett gespielt und es machte Sinn, dass es gerade er war, alles zugeschnitten, sogar ein bisschen meta ab und an. Cusack war sehr bemüht und die Figur auch halbwegs ambivalent, also nicht fad. Luke Evans hat auch sehr viel aus seinem Inspector gemacht, sehr angenehm wie lebendig er gespielt hat, im Gegensatz zu so vielen steinernen Polizisten in anderen Historischen Thrillern. Hübsch sind sie halt auch beide *hüstel*

    Optisch war's sehr gut, lückenlos sehr atmosphärisch. Nach dem ersten genialen Schnitt kamen leider keine vergleichbaren mehr, aber alles mehr als solide.
    Selbst Alice Eve hat Essenz gehabt, soweit unter den begrenzten Möglichkeiten hält möglich, sehr erfreulich.

    Es gab eigentlich nur zweimal einen Moment wo ich was unlogisch fand und lieber nicht länger drüber nachgedacht hab, also falls alles bodenlos undurchdacht war, hat der Film das gut kaschiert^^

    Absolut nette Unterhaltung!
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    19.12.2012
    08:16 Uhr