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    Pseudo-Psycho-Märchen


    Der Film eröffnet mit einem Geheimnis: Nach einem abstrusen Dialog zwischen Mutter und Sohn, stürzt sich der Jugendliche vom Balkon und stirbt. Warum hat er das gemacht? Was ist der Hintergrund, wie die Beziehung zwischen ihm und Mutter gewesen? Alles unwichtig, diese Frage lässt der Film fallen und geht dazu über, den psychischen Verfall einer Frau zu portraitieren. Die mazedonische Geschichte ist simpler und hat einen klaren Fokus: Eine Mutter versucht sich im ländlichen Mazedonien durchzuschlagen und der Ehe mit einem Fremden zu entgehen. Gemeinsamer Nenner der Geschichte soll hier nicht gespoilt werden. Soviel jedoch jetzt schon: Er macht den Film nicht besser. Unentschieden ob es ein abstraktes Märchen, das Portrait einer trauernden Frau oder eine vergleichende Studie zwischen Ost und West sein soll (in welchem Sinne auch immer), plätschert der Film dahin ohne jemals einen gewissen Fokus zu finden. Die Figuren und ihre Aktionen sind undurchschaubar, ihre Motive nicht vorhanden. Richtig mühsam macht den Film letztenendes Teona Strugar Mitevskas Inszenierung. Die Kamera scheint in weit über 50 % der Shots sich auf Dolly-Schienen zu befinden, die einen Raum und die Bewegungen der Figuren jeweils parallel verfolgen. Dies ändert sich von Szene zu Szene kaum und hat letztenendes zu Folge, dass ein ohnehin langweiliger Film den aufmerksamen Zuschauer schlichtweg wütend macht. Wütend darauf, 103 Minuten im Kino harren zu müssen. Die exzellenten Schauspieler können über all das kaum hinweghelfen.
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    11.02.2012
    23:53 Uhr