Forum zu Kuma

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    Kuma


    Der Film beginnt mit einer Hochzeit, eigentlich ein glückliches Erlebnis. Aber es mag keine recht fröhliche Stimmung aufkommen, die Schwägerinnen der Braut scheinen damit nicht einverstanden zu sein, dass Ayse (Begüm Akkaya) ihren Bruder Hasan (Murathan Muslu) heiratet. Bald darauf: Abreise nach Wien, in die neue Heimat. Langsam wird klar, dass Ayse nicht für Hasan, sondern für dessen Vater Mustafa (Vedat Erincin) bestimmt ist. Niemand ist damit glücklich, doch Fatma (Nihal Koldaş), die schwer krebskranke Mutter, will es so. Sie will ihre Familie, ihre Kinder auch nach ihrem Tod versorgt wissen. Doch dann kommt alles plötzlich ganz anders, als man denkt...

    Eine verzwickte Geschichte, in der so manche Charaktere völlige Wendungen durchmachen, und auch die Geschichte selbst wird nie langweilig, da es immer wieder zu neuen Spannungen kommt.

    Umut Dağ schuf mit „Kuma“ ein Meisterwerk, man wähnt sich teilweise schon selbst als Familienmitglied. Der Regisseur wollte im anschließenden Publikumsgespräch aber deutlich klar darstellen, dass dies keineswegs eine Standardsituation in türkischen Familien sei. Auch er, geboren in Wien als Kind kurdischer Eltern, musste für diesen Film viel recherchieren, musste sich in solche Situationen hinein fühlen.

    Dass das Thema „Familie“ für Dağ ein ganz wichtiges ist, zeigt nach „Papa“, der im Vorjahr auf der Diagonale gezeigt wurde, auch „Kuma“ wieder. Wichtige, dem allgemeinen Österreicher oft fremde Themen spannend aufge- und verarbeitet. Vielleicht kann Integrationsarbeit so funktionieren...
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    22.03.2012
    23:58 Uhr