Entgegen aller negativen Kritik, die es zu diesem Film (mit Ausnahme der "F.A.Z.") bisher zu hören und zu lesen gab, war ich von Madonnas zweitem Film, bei dem sie Regie geführt hat, sehr positiv überrascht. Mir gefiel die Idee, die Geschichte parallel zwischen der Rückblende in die Vergangenheit und der Nachforschungen in der relativen Gegenwart der Geschichte, jeweils aus Wallis' Sicht zu erzählen, sehr gut. In der Opulenz, mit der die Regisseurin Madonna die Rückblenden in die Vergangenheit erzählt, klingt natürlich ihre persönliche Handschrift durch - auch sie liebte es stets, dick aufzutragen. Die Frauen in ihren Filmen lieben es, die Männer zu verführen und sie so in ihrer Hand zu haben - so auch hier. Kamera und Schnitt unterstützen diese Perspektive hervorragend - die Anweisungen der Regisseurin waren offenbar klar und deutlich und sie passen auch insgesamt tadellos zusammen. Insgesamt wirkt der Film natürlich angesichts dieser Opulenz ein wenig schwülstig und langatmig - aus der Perspektive der Opulenz und Madonnas Stil passt alles aber sehr gut zusammen. Sie hat sich auf jeden Fall nach "Filth and Wisdom" weiter entwickelt und ich bin nach wie vor neugierig darauf, was sie als nächstes angehen wird.
