Es ist kaum ein halbes Jahr her, als „Contagion“ mehr oder weniger erfolgreich über die Leinwände dieser Erde flimmerte, schon hat Erfolgsregisseur Steven Soderbergh seinen nächsten Film am Start: „Haywire“. Interessant ist nur, dass dieser Film bereits lange vor „Contagion“ abgedreht war, aber erst jetzt erscheint.
Bei „Haywire“ handelt es sich um Soderberghs bislang actionreichsten Film. Schießereien, Verfolgungsjagden und vor allem wunderbare Martial-Arts Kampfszenen bestimmen das Geschehen dieses Agententhrillers. Im Mittelpunkt steht die Agentin Malory Kane, die zwischen die Fronten ihrer Bosse gerät und nun aus dem Weg geräumt werden soll - so der Anstoß für dieses temporeiche Stück Genrekino. Trotz zahlreicher Starbeteiligung (McGregor, Banderas, Fassbender, Douglas), sticht vor allem Hauptdarstellerin Gina Carano ins Auge. Die erfolgreiche Martial-Arts Kämpferin liefert in „Haywire“ ein beachtliches Hauptrollendebüt. Schauspielerisch hat sie zwar noch einiges an Luft nach oben, aber das gilt auch für sämtliche männliche Actionstars. Macht auch nichts, denn was ihr auf schauspielerischer Ebene fehlt, macht sie mit Coolness, eigenen Stunts und exzellenter highspeed-Kampftechnik wieder wett. In erster Linie geht es in diesem amüsanten Film, der in typischer Soderbergh-Optik daherkommt, um Spektakel und Unterhaltung – und unterhaltsam ist „Haywire“ allemal. Vor allem macht es Spaß Carano zuzusehen, wie sie sich gegen Männer zur Wehr setzt und diese Kopf voran durch Glasscheiben donnert, oder sie mit einem gekonnten Tritt durch den Raum fliegen lässt. Da fallen auch die platten Charaktere oder Schwächen in der Story nicht sonderlich ins Gewicht.