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    Schade

    Der Film ist für meine Begriffe überaus langatmig geraten. Beim Anschauen wollte sich bei mir einfach kein Spannungsgefühl, ja nicht einmal ein weiterreichendes Interesse am Handlungsfortgang einstellen. Schade, denn das Thema selbst ist freilich alles andere als belanglos.
    Wesentlich interessanter als der Film "Stillleben" ist meiner Meinung nach der gewissermaßen als "Abfallprodukt" im Zuge der Recherchearbeiten zu "Stillleben" entstandene Dokumentarfilm "Outing" geworden.
    23.05.2012
    19:24 Uhr
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    Desireless


    Ist Österreich das Land der Pädophilen? Nach diversen Geschehnissen, internationalen Medienberichten und Filmen wie „Michael“ oder nun eben „Stillleben“ könnte man fast darauf schließen.

    Der Film wirft eine sehr schwieriges Frage auf: Wie geht man mit Menschen um, die pädophile Neigungen haben, diese aber nicht ausleben? Darf man Menschen für ihre Gedanken verurteilen? Wer kann darüber entscheiden ob jemand gefährlich ist, auch wenn er (noch) nichts getan hat? Laut dem Regisseur gibt es in Deutschland einer neuen Studie zufolge 200.000 Menschen mit pädophilen Neigungen, die diese nicht ausleben.

    *** SPOILER ***

    Der Vater hat rein rechtlich gesehen nichts Falsches getan, weiß aber dass es eben nicht richtige ist was er denkt. Er will bestraft werden und darum geht er mit einem Gewehr in eine Bank. Das ist auch eine der ausdrucksstärksten Szenen des Films. Eine ganz ruhige Abfolge von Schwarzweißbildern aus den Überwachungskameras, in denen der Vater einfach nur dasteht ohne etwas zu tun. Was macht er? Wie er jetzt die Bank überfallen? Das braucht er gar nicht mehr, denn er braucht keine Straftat zu begehen um sich schuldig zu fühlen. Er will einfach nur bestraft werden.

    *** *** *** ***

    Sehr gelungen ist im Film auch die Musik, die im Prinzip nur aus einem Lied, nämlich „Voyage Voyage“ besteht. Der Regisseur erklärte im anschließenden Publikumsgespräch, dass ihn die Nummer von Desireless einfach an seine Jugendzeit erinnert. Ich sehe im Namen der Sängerin aber auch ein schönes Wortspiel im Zusammenhang mit dem Film. Der Vater spielt heimlich in der Werkstadt eine Kassette mit dem Lied von „Desireless“. Wäre er vielleicht auch gerne „ohne Begehren“?
    Und im Abspann gibt es noch eine sehr gelungene Coverversion der Nummer von Soap&Skin, alias Anja Plaschg, die im Film auch ihr Schauspieldebüt gibt und in einer kleinen Rolle als Prostituiert zu sehen ist.
    uncut_4fd94f1238.jpg
    28.10.2011
    17:06 Uhr