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    Perseus rettet die Welt

    Kenner der griechischen Mythologie mögen etwas verwundert dreinschauen, aber die visuellen Effekte in 3D lassen sie ihre Kenntnisse vergessen. Hier sind auch die Götter nicht mehr unsterblich. Sie zerfallen bisweilen zu Staub. Und zwei Halbgötter können schon mal einen Ganzen ergeben. Zeus (Liam Neeson) ist nicht mehr der große, allmächtige Göttervater. Er ist gefangen und gefesselt. Er und Bruder Hades (Ralph Fiennes) kämpfen gegen Kronos, eine Art Gozilla-Verschnitt und quasi als Luftwaffe kommt Perseus auf Pegasus den beiden zur Hilfe. Kurzum die Zeit der Götter gerät erst etwas durcheinander, dann ist sie vorbei. In dieser Promi-Besetzung gibt es mehrere inhaltliche Anleihen an andere Klassiker (etwa die Zyklopen oder die kleine Eule) und eine halbherzige Liebesgeschichte, die nur durch einen überraschend verschämten Kuss abgeschlossen wird: Perseus (Sam Avatar Worthington) darf ihn Andromeda (Rosamund Pike) ganz ohne Stolz und Vorurteil aufdrücken.
    Doch es bleibt recht unterhaltsam. Es steht die bombastische Animation im Mittelpunkt des Interesses. Die Akteure werden durch unsichtbare Kräfte hin und her geschleudert und scheinen unverwundbar. Die Promis sind die Unsterblichen. Sie verschwinden hinter der alles erschlagenden virtuellen Welt. Ein ‘Walt Disney-Effekt. Wer’s mag?!
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    15.09.2014
    17:46 Uhr
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    Warum Trailer manchmal doch mehr Spaß machen


    Als vor 2 Jahren „Kampf der Titanen“ weltweit knapp 500 Millionen Dollar einspielte war es wohl nur eine Frage der Zeit bis der Film eine Fortsetzung nach sich zieht. Wie bereits beim Trailer von „Kampf der Titanen“ macht auch der Trailer von „Zorn der Titanen“ mächtig Laune. Unterlegt mit rockiger Musik, stimmigem Schnitt und gut eingebauten One Linern macht das Effektfeuerwerk richtig Lust auf einen Abend voller Adrenalin gepackter Monsteraction. Leider erreicht das Funmovie nicht die Spritzigkeit von beispielsweise „Hellboy“ oder die Tiefgründigkeit von „X-Men: First Class.“

    Die Geschichte ist schnell erzählt. 10 Jahre nachdem der Halbgott Perseus (Sam Worthington) den gigantischen Kraken besiegt hat tobt ein Krieg zwischen den Göttern und den Titanen. Die Menschen haben ihren Glauben an die Götter verloren und dadurch bröckelt allmählich deren Macht. Hades - Gott der Unterwelt - ergreift diese Möglichkeit um gemeinsam mit Kriegsgott Ares die Titanen zu befreien. Die Welt steht am Abgrund und es liegt wieder mal an Perseus und seinen Mitkämpfern diese zu retten. Gemeinsam mit Königin Andromeda (Rosamunde Pike) und Poseidons Halbgöttersohn Agenor (Toby Kebell) stürzen sie sich ins Abenteuer.

    Regisseur Jonathan Liebesmann, der bisher mit Filmen wie „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ oder „World Invasion: Battle Los Angeles“ nicht gerade Perlen des Genres ablieferte, tobt sich nun in der antiken Götterwelt aus. Zugegeben, die kurzweilige Monsteractionsequenzen und die virtuos am Computer erschaffenen Landschaften machen richtig Spaß. Auch wurde diesmal die 3D-Technik besser genutzt und wenn so mancher Steinfelsen durchs Bild donnert, zuckt man schon mal zusammen.

    So richtig Stimmung kommt jedoch nicht auf. Man fühlt sich wie in ein Computerspiel hineinversetzt und muss wie bei einem Jump’n‘Run Spiel Level für Level, Endboss für Endboss, überstehen. Dazwischen gibt es kurz eingestreute Lach-Einzeiler oder von Pathos triefende, jedoch weit weniger störende Dialoge zwischen Göttervater Zeus und seinem bösen Bruder Hades.

    Die Kritiker werden diesen Film nur zu gerne vernichten. Den Zusehern wird es egal sein, so dass sie trotzdem wieder massenhaft ins Kino strömen werden. „Zorn der Titanen“ ist wie ein mittelmäßiger Comic. Man liest es, hat seinen Spaß damit und wirft es wieder in die Ecke.
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    KMP
    27.03.2012
    18:44 Uhr