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    Zertrümmertes Glas

    Das Beste ist noch der Titel des Originals mit dem Wortspiel und dem Namen des jungen Nachwuchsreporters (Hayden Christensen): er heißt Stephen Glass und hat am Ende viel Glass zerdeppert, inklusive seiner Karriere. Er begeht die größte Todsünde, die einem investigativen Journalisten unterlaufen kann: er erfindet Informanten, um eine knallige Story zu produzieren. So ist das Ganze eine Dokumentation über die (Nicht)Ausbildung eines Journalisten. Und so trocken kommt der Film auch daher. Als Stephen Glass auch noch in seiner alten Schule als Vorzeigereporter geehrt wird, passt das ins Bild wie ein Kaktus auf den Meeresgrund. Falls das als Satire gedacht ist, kann man es als solche nicht erkennen. Glass zeigt keinerlei Einsicht und schreitet am Ende lächelnd erhobenen Hauptes durch die Welt. Ist es also eine späte Rechtfertigung des echten Stephen Glass? Eine Entschuldigung gibt es für das Vergehen nicht. Dabei gibt es tolle Filme über Enthüllungsjournalismus, die spannend sind und gut gemacht. Der hier ist einer von der blauäugigen Sorte. Ein Film, den die Welt nicht braucht. Langweilig, eindimensional, auch menschlich enttäuschend. K.V.
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    09.09.2012
    09:26 Uhr