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    Miller's Crossing (Blu-Ray)

    Wenn man an gute Mafia-Filme der Post-„Der Pate“-Ära denkt, kommen einem als erstes Scorseses Gangster-Filme („Goodfellas“, „Casino“, etc.), Leones Langspiel-Epos „Once Upon a Time in America“ und De Palmas „Scarface“ in den Sinn. Dabei vergisst man allerdings oft den kleinen aber feinen Film „Miller‘s Crossing“ der Coen Brüder. Denn dieser braucht sich, meiner Meinung nach, nicht vor den anderen zu verstecken.
    „Miller‘s Crossing“ spielt zur Prohibitionszeit und beginnt mit einem Gespräch zwischen dem italienischen Gangsterboss Johnny (Jon Polito) und dem irischen Gangsterboss Leo (Albert Finney), bei welchem ersterer zweiteren um Erlaubnis bittet, Bernie Bernbaum (John Torturro) umzulegen. Entgegen der Meinung seines Beraters Tom (Gabriel Byrne) verbietet Leo es allerdings und lässt somit Johnny wütend zurück. Der Grund des Verbots liegt auf der Hand, denn Leo ist verliebt in Bernies Schwester Verna (Marcia Gay Harden), weiß allerdings gleichzeitig nicht, dass auch Tom mit ihr ein erotisches Verhältnis pflegt.

    Somit startet „Miller‘s Crossing“ schon mit großem Verstrickungs- und viel Konfliktpotential. Die Story wird im Laufe des Filmes auch nicht weniger kompliziert und so heißt es für den Zuschauer ab Minute eins dem Film und seinen Dialogen die vollste Aufmerksamkeit zu widmen. Und wenn man sich als Zuschauer erst einmal auf dies eingelassen hat, erlebt man durch die Bank perfekte schauspielerische Leistungen (jemanden davon herauszuheben wäre unfair) eingebettet in einen gemächlichen, aber nie zu langsamen Flow des Filmes, der sich durch ruhige Kamerafahrten und dazu passender Musik auszeichnet.

    „Miller‘s Crossing“ nimmt Mafia-Film-Eigenheiten mit Humor, allerdings ohne sich jemals darüber lustig zu machen oder sie ins Lächerliche zu ziehen. So ist auch der typisch schwarze (Gangster-) Hut hier nicht nur allgegenwärtig, sondern steht in manchen Szenen sogar im Mittelpunkt. Auch die Ermordung eines Gangsters mit einem Maschinengewehr wird dadurch noch einmal überhöht, dass der Erschossene nicht nur ewig lang stehend von Kugeln getroffen wird, sondern dabei auch selbst den Abzug seines Maschinengewehrs betätigt und in dem Moment des Sterbens unzählige Kugeln an die Decke feuert.

    Insgesamt tue ich mir schwer an „Miller‘s Crossing“ negative Kritikpunkte zu finden, außer vielleicht, dass diese Art von Film nicht jedermanns Sache ist. Meine ist es auf jeden Fall schon einmal.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    12.09.2011
    22:50 Uhr