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    Makabre Hochzeitsnacht

    Im Mittelpunkt dieser turbulenten Komödie steht ein frisch verheiratetes Pärchen Mortimer (Cary Grant) und Elaine (Priscilla Lane), die eigentlich auf Hochzeitsreise gehen wollten. Doch als sie - erst er dann sie - mitbekommen, dass Tante Abby (Josephine Hull) und Tante Martha (Jean Adair) 12 Leichen im Keller haben, verzögert sich ihre Reise.
    Dass die knuffigen alten Ladies Giftmischerinnen sind, bietet genügend Anlass zur Komik dieses Klassikers. Zumal wenn man bedenkt, wie sie damit umgehen. Ihr religiösen Programm heißt ‘Näher zu Gott‘. Die Riege der leicht gestörten Personen im Haus wird von Onkel (Hurrah!) Teddy (John Alexander) angeführt. Er verbreitet die reine Komik, während für das Makabre die Tanten zuständig sind.
    Mit dem Auftauchen von Onkel Jonathan (Raymond Massey) einem gesuchten Massenmörder im Frankenstein-Look gesellt sich Krimi-Spannung zur Komödie. Sein Adlatus Dr. Einstein (Peter Lorre) ist die Kombination beider Stilrichtungen. Er ist sonderbar eigenartig und zu jeder Schandtat bereit.
    Cops (u.a. Jack Carson) schauen vorbei und bereiten die finale Massenkeilerei vor, die man nicht sieht, sondern nur hört. Wenige können so ausgemacht dämlich dreinschauen wie er.
    Am Ende wird es mit den Masseneinweisungen ins Heim etwas unübersichtlich, denn manche wollen, obwohl sie nur an der momentanen Situation verzweifeln, freiwillig dorthin. Der Plot überholt sich quasi selbst und schlägt Purzelbäume im Eiltempo.
    Selten wurde das Makabre mit so viel Charme verkauft wie hier. Dazu eine Fülle kleiner Details, die oft mehrmals zum Einsatz kommen und jedes Mal ein Treffer sind (wie die Uhr, der draußen wartende Taxifahrer, die Hüte im Schrank). Angekündigte Mordversuche werden pantomimisch umgesetzt. Wir sehen sie, die Akteure nicht. Und selbst die Gruselfiguren sind auf ihre Art komisch. Der Plot schwebt über Ort und Zeit direkt in den Film Olymp.
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    12.04.2018
    18:54 Uhr