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    Der Italiener

    Kad Merad steht als Dino oder Mourad im Mittelpunkt des Films. Ein algerischer Einwanderer, der sich als Italiener in Frankreich ausgibt. Probleme gibt’s im Ramadan, weil er seine wahre Herkunft verleugnet. Von 5.58 Uhr bis 22.01 Uhr nur Fasten, Beten und kein Sex. Obwohl der Film voller lustiger Gags ist, behandelt er doch ein erstes Thema, inklusive der Abschiebung als Lösung. Er sprüht vor Lebensfreude, hat den Charme des Südens mit jeder Menge Emotionen, Sonne und einem flotten Soundtrack. Kad Merad ist nicht nur das übliche Schlitzohr, denn er liebt aufrichtig. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Beispiel sagte Freundin Hélène (Valérie Benguigui) auf der Tanzfläche ‘Oh Gott, mein Slip!‘ Er fragt darauf ‘Was ist?‘ Sie antwortet ‘Ich hab keinen an!‘ oder als sich eine etwas dusselige Freundin fast verquatscht hätte ‘macht er den Ra‘. Soll heißen ‘Raben füttern, Rasen mähen oder Radio hören‘. Auch das fiktive Petting ist äußerst erheiternd.
    Der latente Rassismus wird ebenso karikiert wie die doppelte Staatsbürgerschaft. Nach Tiramisu-Test und einer Polizeikontrolle durch einen muslimischen Mitbruder treffen sich die Liebenden beim Kauf eines Hochzeitskleides wieder. Hier geht’s zum emotionalen Höhepunkt und einem warmherzigen Happy End.
    Die Komik kommt von der verheimlichten Herkunft der Hauptfigur her und der Diskrepanz zwischen dem gesprochenen Wort und dessen wahren Inhalt, den wir sehen. Und natürlich von einem putzmunteren Kad Merad.
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    21.07.2013
    18:10 Uhr